Am Endes diesen Sommers

Ich stelle mir vor, es ist Ende dieses Sommers. Eines Sommers, der noch vor mir liegt.

Das Feld, auf dem ich meine Saat ausbringen möchte, es liegt noch ziemlich brach und unvorbereitet vor mir. Die Zufahrtsstraße ist noch nicht ganz fertig. Der Acker noch nicht wirklich bestellt.

Lange war ich mir nicht wirklich sicher, welches der Felder ich bestellen möchte und vor allem „welche Saat“ ich ausbringen möchte?

Gemüse oder Obst? Kohl oder Erdbeeren? Ich entschied mich heute für Erdbeeren. Weinreben wären auch gut gewesen. Aber noch rechtzeitig fiel mir ein, das ich keinen Alkohol trinke.

Das Feld ist hervorragend dafür geeignet, es liegt geschützt, warm und hell inmitten meines Herzens. Drumherum blühen alle möglichen Blumen – Früh- und Spätblüher. Eine Oase der Ruhe und des Friedens. Keine Hektik. Kein Stress. Alles ist dort ruhig.

Umgegraben habe ich es schon. Von Hand. Ohne Pflug. Das war viel Arbeit. Kostete eine Menge Energie. Beschenkte mich aber durch die Vorfreude auf mein Vorhaben, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher war, was er sein würde. Ich wusste nur, ich wollte dort etwas anpflanzen, was meine Seele nährt und meinem Körper gut tut.

Heute nun habe ich mich entschieden: Es werden Erdbeeren sein. Ich weiß, ich bin spät dran, aber das stört mich nicht. Ich bin völlig im Vertrauen und total fokussiert.

„Ja, ich sehe sie schon förmlich vor meinen Augen, kann sie riechen und ihren Geschmack auf der Zunge spüren. Wunderbar schmecken sie. Prall, rot und reif sind Sie meine Erdbeeren und die Pflanzen wachsen und gedeihen und geben Früchte bis tief in den Herbst hinein.“

Was für eine herrliche Vorstellung. Dafür will ich wirklich täglich alles geben. Die besten Pflanzen werde ich einsetzen. Werde sie beschützen, behüten, den Boden sauber halten und kein Unkräutchen zulassen. Nicht ein schlechter, stinkender Gedanke soll zwischen meinen wunderbaren Erdbeerpflanzen wuchern. Will Ihnen immer genug Nahrung geben und sie täglich mehrmals (be)gießen mit all meiner Liebe. Baden sollen sie darin dürfen, sooft es Ihnen gut tut. Keine künstlichen Dünger sollen jemals ihre Blätter und Blüten treffen.

Bevor ich das aber richtig in Angriff nehme, muss ich erst noch die Zufahrtsstraße neu befestigen und das Tor davor erneuern. Nicht, das ich noch steckenbleibe im tiefen Morast von Angst und Panikenergien, die sich dort niederlassen möchten und auf der Lauer liegen und reinzuschlüpfen.

Ich bin mir im Klaren, das ist ein großes Projekt mit großen Ambitionen. Doch ich weiß, das kann ich schaffen. Es ist Arbeit. Harte Arbeit. Es ist anstrengend. Enorm anstrengend. Aber am Ende des Sommers wird sich jede Anstrengung gelohnt haben. Mein Erdbeerfeld trägt die reichsten,reinsten und wohlschmeckendsten Früchte meines ganzen Herzuniversums. Ganz sicher!

Das weiß ich deswegen so sicher, weil ich genau das schon mehrfach machte. Die Ernte hat mich jedesmal überwältigt und meine Vorstellungen übertroffen.

Entscheide dich.