Ich hatte nie Angst im Dunkeln, doch jetzt wo ich zwischen leeren Gängen und tiefen Löchern umherirren, habe ich Angst. Angst vor der Leere in mir und die Dunkelheit, die mich mit sich zieht, doch es sind Kummer, Schmerz und fehlende Akzeptanz, die mich über die Klippe stoßen und mich in die Dunkelheit fallen lassen.
Meine halbe Familie kann mich, durch mein Äußeres nicht mehr Akzeptieren, neu gefundene Krankheiten erfüllen mich mit Kummer und der Schmerz, der Schmerz kommt durch die Angst vor der Zukunft, welcher ich nicht mehr positiv entgegensehen kann.
Unheilbare Krankheiten, Sturheit und Angst, werden nun meine Wegbegleiter sein. Aber ich bin vorbereitet, ich kann das. Ich gebe nicht auf! Dann bin ich halt Krank, dann habe ich nur noch eine halbe Familie, denn das Wichtigste ist, dass ich mich wohlfühle, dass ich von mir sagen kann: „Ja, dass bin ich, ja ich habe Krankheiten die mich einschränken, ja ich habe eine Familie, die mich zum Teil nicht mehr unterstützen, aber ich habe mich, mich ganz allein.“
Und das, dass ist alles was ich brauche, die Akzeptanz mir selbst gegenĂĽber, ja und vielleicht auch die Krankheiten, um mein Leben von einem anderen Punkt aus zu sehen. Denn es war die Diagnose, die mich zum entscheidenden Entschluss brachte, mich meinem Leben und meiner Gesundheit zu widmen.
Und doch ist da diese Angst im Dunkeln. Die Angst, dass ich es nicht schaffe, mir selbst zu gehören, mir selbst die Hand zu reichen, wenn ich am Boden, dieses Loches, liege.
© Sarah Maria Bräntner 2022-12-23