Australia – we come

Claudine

by Claudine

Story

So richtig war mir nicht klar, welche Herausforderungen diese Reise bieten würde. Was hatte ich mich über die vielen gefährlichen Tieren auf diesem Kontinent erkundigt! Vor allem, weil ich mit meinen beiden Söhnen, 6 und 9 Jahre alt, zunächst alleine diese große lange Reise antreten wollte und den gefährlichen Bissen und Stichen fachmännisch entgegentreten wollte.

So kam es, dass wir im Sommer 2013 von München über Dubai, nach Singapur und dann weiter nach Darwin flogen. Wir landeten um 4.30 Uhr morgens und mussten leider noch bis 9 Uhr warten, bis wir unser neues Mobile-Home für die nächsten Tage abholen konnten. Damals durfte ich lernen, dass Kinder sich sehr leicht auf neue Abenteuer einlassen können, plötzlich wenig Schlaf benötigen und vieles einfach so hinnehmen können, weil es eben nicht der Alltag war. Ich hingegen war stehend k.o., machte mir Gedanken über die nächsten Stunden und versuchte mich irgendwie wach zu halten. Leider ohne Kaffee, denn es hatte ja auch kein Restaurant um diese Zeit offen. Und so spielten wir Uno in der Ankunftshalle.

Der Plan war, diesen Kontinent auf neue Art zu entdecken, etwas zu machen, was uns lange in Erinnerung bleibt und so als Team noch mehr zusammenwachsen. Als wir um 11 Uhr morgens das Wohnmobil “bezogen” und uns dann auf den Highway begaben, schwante mir, dass die Bedenken einiger Freunde, wie ich nur für 9 Wochen mit zwei kleinen Kindern nach Australien gehen könne, Recht behalten sollten.

Innerhalb von ein paar Stunden durfte ich lernen, wie schwierig es ist, auf einem Supermarkt-Parkplatz den 3,5 Tonner zu parken, ohne vorhandene AUD Dollar einzukaufen und vor allem einen geeigneten Stellplatz in der Feriensaison auf einem Campingplatz zu finden. Wir mussten tatsächlich über 100 Meilen (ca. 161 km) aus Darwin rausfahren. Mittlerweile waren die Jungs natürlich eingeschlafen und so bekamen sie nicht mit, wie ich mit der Müdigkeit kämpfte und mit welch großen Anstrengungen ich das Wohnmobil im Linksverkehr hielt.

Nach gefühlten 4 Stunden erreichten wir tatsächlich den Standort, den wir für die nächsten Tage beziehen wollten. Die Kinder waren wieder wach und aufgeregt, welche Abenteuer auf sie warteten. Vorher mussten wir noch das Wohnmobil gut und gerade platzieren, was einiger Übung bedarf. Nette australische Nachbarn halfen Gott Sei Dank schnell und weihten mich in die Gepflogenheiten des Campings ein. Denn viel Erfahrung hatte ich nicht.

Wenn ich also eines in der dieser kurzen Zeit gelernt habe, dann ist es, gut im vorauszuplanen. Wenn Du erst nach dem Einkaufen feststellst, dass Du die Butter beim Einkaufen vergessen hast, wägst Du gut ab, ob Du alles Bewegliche nochmal verstaust und losfährst.

Am ersten Abend fielen wir alle geschafft aber voller Mut und Neugier ins Bett. Es sollte der aufregendste Urlaub fĂĽr uns werden. Zudem lernte ich, die Welt wieder mit Kinderaugen zu betrachten und mich selbst als Kind zu fĂĽhlen, das Neues entdeckte.

Fortsetzung folgt!

© Claudine 2021-01-03

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