Autosuche des Grauens

Ich suche ein neues gebrauchtes Fahrzeug, da es das Auto, das ich gerne haben möchte, nicht mehr als Neuwagen gibt. Entweder bin ich eine Ausnahme, was den Geschmack angeht oder es ist dieselbe, logische Begründung von einigen Autoherstellern, die die Produktion eines kleinen Elektroautos eingestellt haben. Zitat: „Die Produktion wurde wegen der hohen Nachfrage eingestellt.“

Also mache ich mich im Internet auf die Suche nach jenem Auto, welches ich gerne haben möchte. Ich gebe zunächst nur den Namen und die Bezeichnung ein, wähle jedoch aus, dass das Fahrzeug ein fahrbereites Fahrzeug sein soll. In meinem kleinen Universum dachte ich, dass mir nunmehr Fahrzeuge angezeigt werden, in die ich einsteigen und losfahren kann, doch weit gefehlt. Motorschaden ist sicher noch das gängigste Problem, doch auch Fahrzeuge ohne Reifen oder Lampen werden in dieser Kategorie angezeigt. Auch gerne Fahrzeuge, die gar nicht erst anspringen.

Je weiter ich durch die Inserate scrolle, desto mehr stellen sich bei mir die Nackenhaare auf und das nicht, weil einige Anzeigen vor rechtlichen Fehlern nur so strotzen. Ich schiebe es auf gefährliches Halbwissen und kann mich als Anwältin schon darauf freuen, dass die Käufer der Fahrzeuge sicher bald rechtlichen Rat brauchen und sicher auch gewinnen werden.

Nein, das ist noch nicht das Schlimmste, es gibt noch mehr.

Wenn ich ein Fahrzeug oder überhaupt eine Sache über das Internet kaufen möchte, möchte ich mir die Sache zumindest einmal vorher ansehen und es tut mir leid, aber mich interessiert der Boden, auf dem sich das Fahrzeug befindet nicht die Bohne. Wenn man Glück hat, kann man noch einen der Reifen erkennen, was an sich ja auch praktisch ist. Aber vielleicht möchte man auch gerne einmal das Fahrzeug komplett sehen und kontrollieren, ob die Beschreibung zum Fahrzeug passt. Zumal einige Verkäufer auch ein Coupé-Cabrio verkaufen und mich schon echt interessieren würde, was das für ein Zauberauto ist. Fotos im Dunklen mögen romantisch sein, doch auch da frage ich mich, was man mir damit sagen möchte, denn viel von dem Auto, der Farbe und ggf. der Innenausstattung ist nicht einmal zu erahnen.

Nein, auch das ist noch nicht das Schlimmste, es gibt noch mehr.

Wenn ich dann doch soweit bin, dass ich die Anzeige lese, ist es schon vorbei. Ob das Fahrzeug „fehrt“ oder der „TÜEV“ noch gültig ist, das „Kabriodach geet“ oder das Moto gut leuft“ , interessiert mich am Ende des Textes schon nicht mehr, weil ich weiß, dass ich mit dem Verkäufer keine Unterhaltung führen möchte.

Besonders lustig fand ich jedoch: „Eine Probefahrt ist jederzeit möglich. ….. Das Fahrzeug steht auf Mallorca.“