Ballvorbereitungen und andere Missgeschicke

Man möchte meinen, so ein Ball ist nach einigen Jahren Erfahrung keine große Sache mehr. Allerdings war ich angespannt, wie lange nicht mehr. Passte mein Balloutfit noch, wie soll ich meine Frisur legen & die wichtigste Frage, wer wird meine Begleitung sein? Da ich noch 1 Woche Zeit hatte, um all diese Themen zu klären, verabredete ich mich mit Hedda in der Stadt auf einen Kaffee und gemeinsames Ball Shoppen. Beim Anprobieren hatte ich nämlich gemerkt, dass ich doch schon mal dünner gewesen war.

So gingen wir von Laden zu Laden und probierten die lustigste Abendgarderobe an. Mein Highlight war eine komplett rote Weste, mit schwarzem Hemd und weißer Krawatte, obwohl ich Krawatten sonst hasste. Hedda entgegen entschied sich für rosé farbendes Kleid, welches viel Arm und Beinfreiheit bot. Sie wollte schließlich den ganzen Abend tanzen.

Schließlich kamen wir bei unserem Lieblingstanzschuh Geschäft an. Das Schild hing zwar etwas schief und das Schaufenster war eher unscheinbar, doch sobald wir den Laden betraten, wurden wir herzlich empfangen. Die Besitzerin war die Mutter von Noah, wie wir vor einigen Wochen herausgefunden hatten und seitdem fühlten wir uns in dem kleinen verstecktem Laden noch wohler. Oben war die Auslage sehr ausgewählt und wenn du mal das Preisschild nicht gefunden hast, war die Standardantwort: »Wenn du nach dem Preis fragen musst, kannst du es dir nicht leisten!«, wobei sie es immer mit einem kleinen Augenzwinkern sagte. Denn der untere Bereich, war absolut nicht sortiert und es konnte gut mal passieren, dass du plötzlich in der Damenabteilung stehst, obwohl alles für Männer ausgezeichnet ist oder umgekehrt. »Wonach sucht ihr beiden den heute schönes?«, rief sie uns auch schon von oben herunter. »Nächste Woche ist doch der Ball im Club Spot Turn. Dazu suchen wir noch originelle Tanzschuhe.«, rief Hedda zurück. »Oh je, ist es wieder so weit. Ich bin mal gespannt, was sie dieses Jahr auffahren und ob sie den Auftritt vom letzten Jahr noch überbieten können. Letztes Jahr gab es nämlich eine Show von Feuertänzern, zwischen denen die Profitänzer eine Pyramide gebaut haben.«, schwärmte uns die Ladenbesitzerin vor. »Also gut, für so einen besonderen Abend braucht ihr beide besondere Schuhe. Kommt mal mit nach hinten, ich glaube da habe ich die Richtigen für euch.«, bedeutete sie uns auch schon ihr zu folgen.

»Für dich mein lieber Ole, empfehle ich die hier. Schwarze Lederschuhe, mit Spitzen Mustern und sie sind so gearbeitet, dass du dich perfekt darauf drehen kannst. Also perfekt für deinen stürmischen Tanzstil.«, zeigte sie mir das Paar. In Gedanken musste ich schmunzeln, denn genau dasselbe hatte Noah nicht vor allzu langer Zeit behauptet. »Hmm Hedda, was machen wir mit dir? Ahh, ja ein praktisches Kleid ist gut, aber ich denke, du solltest die hier einmal anprobieren.«, schon überreichte sie Hedda ein Paar, welches nur so funkelte. »Das Paar ist so gearbeitet, dass sie sich anfühlen wie Sneaker, dabei aber trotzdem die Aufmerksamkeit des ganzen Raumes auf sich ziehen. Nebenbei bist du dadurch auch ein paar Zentimeter größer.«. Wir testeten die Schuhe auf dem kleinen Parkett. Prompt rutschte ich ein Stück aus und fegte Hedda damit die Füße weg, sodass wir beide in einer sehr lustigen Haltung zum Stehen kamen und anfingen zu lachen.