Ausgerechnet DAS?! Niemals hätt ich das für möglich gehalten … Über drei Jahre lang hatte ich wen gesucht/auf wen gehofft, der/die mir hilft, mein (geerbtes Eltern-)Haus “mitzutragen”. Ein Verkauf scheiterte mangels Nachfrage. 500 Quadratmeter Wohnfläche, 500 Quadratmeter Garten, zwei Dutzend Fenster zu putzen … Unfassbar viel Materie zu betreuen – für einen Geistarbeiter, der doch bloß eine Füllfeder halten kann … Dazu auch noch die Verantwortung für die “Heimkehrer-Kapelle”, die mein Großvater 1948 “nach glücklicher Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft” erbauen hat lassen. – Ich war grenzenlos überfordert, all die Verwaltungsdienste zu leisten. Und mir wurde, bereits mit schwerer Depression darniederliegend, der “Volksmund der Heimatstadt” ungefiltert zugetragen: “Nau servas, seine Eltern drehen sich im Grab um, empört, wie ihr Lieblingsburli alles verfallen lässt …”
Burli ist erwachsen geworden. Und empfindet “sein Haus” plötzlich nicht mehr als Last. Ja, das erste Wochenende nach knapp drei Jahren “Flucht” machte sogar unbändige LUST! Und das Wunder geschah: Statt 3 Jahren Grübeln & Zaudern brachten 3 Stunden Engagement die Wende! ZEHN MINUTEN dauerte die erste Tür-Reinigung meines Lebens! Nach weiteren 10 Minuten glänzte das erste Fenster! Mein Gott, welch Erfolgserlebnis!!! Nach nur wenigen Augenblicken des Hand-Anlegens! Bislang war ich gewohnt gewesen, für einen ähnlichen Erfolgs-Glücks-Moment zumindest eine Woche für Vorbereitung & Seminartag oder Vortragsabend bzw. viele Monate in ein Buch-Projekt zu investieren …
Kurioserweise kam Profiputzerin Anita des Weges, um prompt Lob zu spenden – und gleich noch einen wertvollen Insidertipp weiterzugeben … (Wir überlegen bereits, gemeinsam eine Reinigungsfirma zu starten …).
Nachdem 4 tiefverdreckte Fenster & 2 Eingangsportale binnen eineinhalb Stunden wieder funkelten wie neu, ging’s voll freudigem Tatendrang weiter zur Kapelle – wo schon der wunderbare Georg auf mich wartete. Welch Geschenk, wenn 4 Hände gemeinsam anpacken! Bloß eine Stunde reichte, damit der “devastierte” Zustand beseitigt war. Unfassbar! Und wie das Leben so genial spielt, stellt sich heraus, dass Georgs Tante Grundeigentümerin der Kapelle ist; unsere Vorfahren hatten irgendwie für die Schaffung dieses Denkmals zusammengewirkt. Also “gehört” die Kapelle “uns” eh miteinander … Und sie soll doch der “Allgemeinheit” gehören! Der rührige Georg Marksteiner – ideal als neuer Bürgermeister – überlegt bereits, dass hier ein “nettes Platzerl zum Verweilen” neugestaltet werden könnte. Ich bin sicher, wir finden ein paar “Mitmach-Willige”; denn “gemeinsame Erfolgs-Erlebnisse” tun uns allen gut … Ich freu mich schon, wieder was anpacken zu können, was größer ist als ein Kugelschreiber oder Mikrophon … Und mindestens so viel Freude & Glück bereitet!
© Manfred Greisinger 2025-04-15