by MiaBlume
Im Leben treffen wir täglich Entscheidungen. In der Regel fallen sie uns überraschend einfach und wir denken nicht weiter darüber nach. Doch manchmal bereuen wir diese Entscheidungen. Plötzlich liegt ein bitter-süßer Geschmack auf dem Gaumen, wird langsam stärker. So ergeht es mir gerade. Ich habe mich vor einigen Monate für einen Korb entschieden, welchen ich mittlerweile bereue.
Langsam und auf leisen Sohlen schlichen sie sich heran, die Gefühle. Anfangs wunderte ich mich lediglich, warum ich mich zunehmend mehr freute dich bei unseren fast wöchentlichen Besuchen zu sehen. Ich ließ ihnen Zeit, lernte dich näher kennen und fand dich zunehmend sympathischer. Als ich mir dieser über Freundschaft hinausgehender Gefühle bewusst wurde, fasste ich Mut und wollte dich nach einem Treffen außerhalb der staubigen Mauern fragen. Ich war so aufgeregt, Bäche der Nervosität überfielen mich und ich war kopflos. Den Mut zum Fragen fand ich leider erst mithilfe von geschriebenem Wort. Seither harre ich aus und warte auf Antwort. Mit jeder Stunde wächst in mir die Gewissheit, dass es ein liebevolles Nein sein wird.
Tage vergehen, ohne dass ich eine konkrete Antwort erhalte. Dann ist sie plötzlich da. Der erste Satz lässt mich einen Wimpernschlag hoffen, dann treffen mich die bitter-süßen Worte wie ein Faustschläge – der erste in mein Gesicht und ein zweiter in die Magengrube. Die zarten Vorzeichen habe ich schlichtweg falsch verstanden und fühle mich wie eine naive Närrin. Ein kurzer Wortwechsel folgt.
Am nächsten Morgen stürmen die Gefühle auf mich ein, übermannen mich und münden in einem heftigen Tränenstrom. Ablenkungen, die benötige ich jetzt so dringend wie die Durstigen das erlösende Wasser. Schnell eilen die Herzensmenschen hierbei und helfen mir dabei mit den bitter-süßen Worten umzugehen. Trotz dieser Niederlage ist eines gewiss- ich habe mich getraut und der Panther ist zwar da, doch viel kleiner als beim letzten Mal.
© MiaBlume 2022-08-20