Cäsar

Christian Mayerhofer

by Christian Mayerhofer

Story

Gallia est omnis devisa in partes tres.

(De bello Gallico; Gaius Julius Cäsar)

Ganz Gallien ist in drei Teile geteilt: Dieser Satz ist so ziemlich das einzige, woran ich mich betreffend Cäsar aus meiner Gymnasialzeit noch genau erinnern kann. Ausser der Geschichte seiner Ermordung, die auch Shakespeare in einem Werk theatralisch beschreibt: die Rede des Marc Anton!

„Cäsar ist ein ehrenwerter Mann!“

Das Leben von Gaius Julius Cäsar ist so umfangreich und vielfältig gewesen, sodass ich hier, in einer Kurzgeschichte nicht sehr viel schreiben kann. Ganz davon abgesehen, dass ich seine Taten und Handlungen nicht alle bewerten kann: Das verbleibt historisch geschulten Menschen.

Eines kann ich aber anführen: Er ist Namensgeber für die Cäsaren in seinem Land gewesen und auch für die Herrscher im Heiligen Römischen Reich, darüber hinaus auch beispielsweise in Deutschland oder Österreich: die Kaiser. Aber auch der Zar leitet sich von seinem Namen ab.

In der Antike wurden weiters zu Ehren der römischen Kaiser Orte „Caesarea“ benannt; Caesarea Maritima (heute Israel), Caesarea Philippi (Banyas; Golan – heute Israel/Syrien).*

Um das Jahr 80 v. Chr., als Cäsar 19 Jahre alt war, wurde er Offizier beim Statthalter der Provinz Asia. Er wurde an den Hof von König Nikomedes IV. von Bithynien entsandt, eine Flotte zu erbitten, um damit die Belagerung der Stadt Mytilene (heute Mytilini) auf der Insel Lesbos zu beschleunigen. Nach der folgenden Erstürmung der Stadt wurde Cäsar mit der Corona civica (Bürgerkrone) geehrt. Diese Auszeichnung wurde verliehen, wenn römischen Mitbürgern in der Schlacht das Leben gerettet wurde.*

Im Peloponnesischen Krieg (406 v. Chr.) fand vor der Stadt Mytilene eine Seeschlacht zwischen Athen und Sparta statt.*

Lesbos war bis 1912 osmanisch. 1920 Kleinasiatische Katastrophe: Griechische Flüchtlinge kamen von der kleinasiatischen Küste nach Lesbos.* (*Wikipedia)

Auch in unseren Tagen ist diese Insel wieder Zufluchtsort von Flüchtlingen.

Apropos Corona; ich meine diese, welche wir bei einer totalen Sonnenfinsternis beobachten können: Am 11. August 1999 gab es dieses kosmische Schauspiel auch in Österreich. Ich arbeitete damals in einem Augenoptikfachgeschäft, und wir hatten alle Hände voll zu tun, die Kunden im Vorfeld mit geeigneten Schutzbrillen zu versorgen. Am betreffenden Tag hatte ich Dienst und konnte mich daher nicht den sogenannten Corona-Jägern anschließen. Dazu hätte ich Wien in südlicher Richtung verlassen müssen, da bei uns die Finsternis nicht total war. Allerdings hatte auch ich ein einzigartiges Erlebnis, als ich in meiner Mittagspause, während die Sonnenfinsternis ihren Höhepunkt erreichte, auf der Straße war: Die fast ausgestorben wirkende Stadt war in ein weißes, fahles Licht getaucht und ich vernahm einen leichten, kühlen Wind um mich herum …

© Christian Mayerhofer 2021-09-22

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