Corona hat alles verändert. Nicht nur im Alltag, im Privatleben, im Freundeskreis und bei einem selbst, sondern auch im Arbeitsumfeld. Die Menschen generell haben sich verändert. Sie sind teilweise so fordernd geworden. Vieles wird als so selbstverständlich angesehen. Man braucht sich nur etwa mit einem Gastronomen oder einem Verkäufer unterhalten. Sie waren nicht im Homeoffice. Hier sei aber auch gesagt, dass auch die Menschen, die im Homeoffice gearbeitet haben, nicht zu beneiden waren. Die, die in der Arbeit waren, wären gerne zu Hause gewesen und jene die zu Hause waren, wären aber auch gerne in der Arbeit gewesen. Nur um Missverständnisse gleich vorab zu vermeiden! Viele hatten Existenzängste, viele Beziehungen gingen in die Brüche, Freundschaften wurden beendet und ganze Familien haben sich zerstritten. In der Zeit des Lockdowns: Als Mutter habe ich es geliebt, als Hausfrau genossen, als Freundin geschätzt, jedoch als Krankenschwester gefürchtet. Zeiten, in denen ich meinen Beruf infrage gestellt habe. Aber nicht nur ich. Viele standen in dieser Zeit “neben sich”. Wie ging es dir dabei?
Im Lockdown waren alle so verbunden miteinander, so entschleunigt und echt. Es war schon auch schön und hatte eine eigene “Art”. Einfache, zuvor selbstverständliche Dinge wurden plötzlich wieder wertgeschätzt. Ein sogenannter “Luxusspaziergang”, ein Glas mit dem Nachbarn am Gartenzaun im Freien, ein langes Telefonat mit Freunden, von denen man schon ewig nichts mehr gehört hat und vieles mehr. Aber wo ist nun die Wertschätzung hin? Ja, es wurde vieles “fehl-organisiert”, es wurde vieles “fehl-kommuniziert” und es wurden auch “Fehlentscheidungen” getroffen. ABER: überall wo Menschen arbeiten, geschehen Fehler. Niemand ist perfekt. Das zeigt, dass wir alle nur Menschen sind. Jeder hat seine eigene Meinung dazu und diese steht jeden Einzelnen auch zu! Ich akzeptiere es genauso, wenn jemand das alles ganz anders sieht. Mir geht es um das Gefühl, die Emotionen und die Erinnerungen, die das Wort “Corona” in uns allen auslöst.
Ich schreibe bewusst nicht das Wort “Impfung”, nein das mache ich nicht!
Es soll ein Kapitel werden und kein eigenes Buch ;-) Shame….
Was ich mir persönlich wünschen würde ist, das die Menschen wieder menschlicher werden! Werte, die längst schon in Vergessenheit geraten sind. Nächstenliebe, Mitgefühl, Verständnis und Geduld. Viele wünschen sich “Frieden auf Erden”! Ja, das wäre schön! Aber vielleicht sollte einfach mal jeder für sich und mit sich Frieden schließen. Wer weiß, vielleicht hätten wir ihn dann irgendwann mal global?
>> Der Mensch ist des Menschen größter Feind <<
Henry Irving
>> Der größte Feind des Menschen ist die Unmenschlichkeit <<
Ernst Ferstl
© Melanie Lindner 2023-06-25