by MrsAstridWu
Aktuell gehöre ich zu den Millionen von Glücksjägern meiner Generation.
Auf der Suche nach etwas das uns Befriedigung beschafft. Manche versuchen es mit körperlicher Verbesserung wie die maximale physische Aufbereitung des Körpers. Heißt im Klartext: 15% Körperfett mithilfe von 15 Stunden Sport pro Woche, vegane Ernährung, kein Rauchen, kein Alkohol, keine Drogen, kein Spaß. Quasi die höchstmögliche Effizienz des eigenen Körpers herbei zu beschwören.
Andere schlagen den Weg ein sich psychisch in die höchste Ebene zu befördern. Heißt: Yoga, Selbstfindung, autogenes Training und jede Menge psychologischer Ratgeber und im Zweifelsfall professionelle Zerstückelung des Ichs durch einen Therapeuten.
Meine Jagd nach Glück schaut hier wie folgt aus. Ich besitze kurioserweise eine Liste mit nun tausend Dingen, die ich in meinem Leben noch machen könnte. Bandbreite riesig, hunderte von Ländern bereisen, Extremsportarten ausprobieren, außergewöhnliche Gerichte probieren, körperliche Verbesserungen, und und und.
Wobei mir nun schon der ein oder andere Zweifel an meinen Plänen kommt da ich genau weiß das weder Zeit noch Geld jemals in diesem Umfang vorhanden sein wird. Ergo nicht möglich, ergo Glück nicht möglich. Mit dieser Feststellung gebe ich mich nun sehr ungern zufrieden.
Nun frage ich mich natürlich wie machen das die anderen und wieso sträubt sich mein Gehirn derartig zu begreifen, dass es sehr wahrscheinlich nie diesen Zustand längerfristig erhalten kann.
Denn in kurzfristigen Etappen ist Glück natürlich zu schaffen. Mein persönliche Bestliste für kurzfristiges Glück:
Nach einigen Stunden Wanderung auf einem Gipfel stehen und dabei sprachlos werdenGeliebt werden und zu lieben (ja auch das sehe ich als kurzfristiges Glück, erstens, weil das rosarot sehr schnell verbleicht, zweitens, weil zwischenmenschlich schon des Öfteren Probleme auftauchen quasi zwangsbedingt)Jegliche kleinere Erfolgserlebnisse im Hobbysportbereich zum Beispiel nach einem einstündigen Lauftraining welches man ohne irgendeinen Motivationsschwund oder Schmerz tadellos absolviert hat. Quasi Juhuu ich bin Fit GefühlEin Projekt in der Firma abschließen und Lob dafür abstaubenVon Menschen die man liebt hören, dass man ein ganz angenehmer Mensch ist oder das man attraktiv ist
Problem ist jetzt nur mehr die Kurzfristigkeit dieser Punkte. Man kann es nicht behalten dieses flüchtige Glück. Fata Morgana, sobald man nahe genug heran ist verschwindet es, dieses Schweinsglück. Gar nicht nett.
Abstand sollte man nun von jenen nehmen welche die Jagd vollkommen aufgegeben haben. Quasi ist mir egal Glück geh dorthin wo der Pfeffer wächst, man reiche mir den Spritzwein.
In meiner Natur liegt es jedenfalls nicht einfach aufzugeben. Oberste Regel, aufgeben tut man nur einen Brief.
Also weiter geht’s mit der Suche, das kann ja nicht so schwer sein.
© MrsAstridWu 2021-05-29