Das Leben ist eine Autobahn

Ich weiß es aus Erfahrung. Autobahnen gehen niemals immer nur gerade aus. Autobahnen haben Kurven, es geht bergauf, es geht bergab. Das weiß ich, weil ich schon viele Tausende Kilometer auf Autobahnen unterwegs war. Am Motorrad, im Auto, im Rettungswagen. Und ich war auch schon daran beteiligt, Autobahnen zu bauen.

Das Leben ist eine Autobahn. Auch im Leben geht es bergauf und bergab. Manchmal baut man einen Unfall, und auch gibt es im Leben so etwas wie eine Leitschiene, die einen auf Kurs hält. In meinem Fall sind einige Menschen diese Leitschiene. Meine Eltern, die Vorbild, Unterstützer, Lehrer und Motivator zugleich sind. Die dafür gesorgt haben, dass es uns immer gut geht, es uns an nichts fehlt und dass wir drei Kinder zu denen geworden sind, die wir heute sind.

Meine Schwester, die sowohl Freundin als auch Familie ist. Die stets mein größter Fan auf der Tribüne war und die ich mit jeglichen Anliegen bombardieren darf, obwohl sie selbst genug zu tun hat. Mit der ich so viele Abenteuer erlebt habe, die ich niemals vergessen werde. Mein Schwager, der sowohl Mechaniker, wenn es ums Motorrad oder das Auto geht, als auch Berater in allen Lebenslagen ist. Und ihr Sohn, der mich in den wohl bisher schwersten Momenten meines Lebens doch zum Lachen, oder zumindest zum Lächeln, gebracht hat. Der mich am Finger geschnappt und mir die Welt mit seinen Augen gezeigt und ohne es zu wissen, meine Welt dadurch besser gemacht hat.

Auch mein Bruder zählt zu diesen Menschen. Auch wenn wir früher oft gestritten, uns gar bekriegt haben, so hat er mich im vergangenen Jahr unterstützt, als ich mit Schlaglöchern auf der Autobahn, die mein Leben ist, zu kämpfen hatte. Er hat mir dabei geholfen, einiger dieser Schlaglöcher auszuweichen und weiter auf Kurs zu bleiben.

Als Kind war mein Cousin nicht nur Nachbar, sondern auch bester Freund. Inzwischen selbst in die große Welt gezogen, war er es oft, mit dem ich mich im Garten, im Wohnzimmer, der Küche, dem Balkon oder sonst irgendeinem Ort in stundenlange Gespräche verstrickt habe, weil man mit ihm über alles reden kann. Immer wieder denke ich daran, wie wir früher im Hof stundenlang gespielt und dabei fast immer dasselbe Lied rauf und runter gehört haben. Nie hätte damals jemand von uns gedacht, dass wir beide mal keine Weinitzner mehr sein würden, das Dorf in dem wir aufgewachsen sind.

Ohne diese Leitschienen in meinem Leben hätte ich wohl viel mehr Unfälle gebaut. Unfälle, von denen ich mich wohl nicht erholt hätte. Und all diesen Menschen, die mich auf Kurs halten, möchte ich mit diesen Zeilen danken. Danken für all das, was sie für mich getan haben. Leider sind 2.500 Zeichen zu wenig, um alle wichtigen Personen in meinem Leben zu erwähnen.

Das Leben ist eine Autobahn. Es gibt Kurven, es geht bergauf und bergab. Es gibt Schlaglöcher, denen es auszuweichen gilt. Und mit den richtigen Leitschienen links und rechts der Fahrbahn kommt man immer sicher an sein Ziel.