Zu Hause ist da, wo die Menschen sind, die einen unterstĂŒtzen.
Sicherheit gibt es ebenfalls nur da, wo man so sein kann, wie man möchte.
Freunde haben mich gefragt, ob ich nicht ein bisschen leiser reden könne, weil meine Stimme ihnen Ohrenschmerzen bereitet.
Lehrer haben mich bis zum letzten Jahr hin ermahnt, dass ich andere SchĂŒler ablenke und dass ich mich nicht wie ein kleines Kind benehmen soll.
Fremde haben mich gehört und den Kopf darĂŒber geschĂŒttelt, wie ich erzogen wurde.
Dadurch kam die Scham. Die Angst davor, dass Mitmenschen mich nicht mögen, weil ich nicht so bin wie sie.
Es ging so weit, dass ich verstecken musste, dass ich anders bin.
Denn diese Blicke taten weh. Jedes Mal, wenn man mir gesagt hat, dass meine Stimme jemandem Ohrenschmerzen bereitet, hat es mir einen Stich versetzt. Jedes Mal, wenn ein Lehrer mich ermahnt hat, dass ich die anderen SchĂŒler ablenke, habe ich zu Hause wegen dieser Worte geweint.
Jedes Mal, wenn mir gesagt wurde, dass mich niemand mag, weil ich zu aufgedreht bin, ist etwas in mir zerbrochen. Wenn man mir sagte, ich könne besser Freunde finden, wenn ich ruhiger bin und niemandem mein wahres Ich zeige.
Diese Trauer wurde zu Wut. Wut darĂŒber, dass mich niemand so mag, wie ich bin. Wut ĂŒber mich selbst, denn egal wie oft ich es versucht habe, ich konnte diese Charaktereigenschaft nicht ablegen.
Ich versuche das bis heute noch. Bis heute sage ich mir immer wieder, dass ich nicht so laut sein soll, nicht so aufgedreht. Dass es bei anderen nicht gut ankommt, wenn ich ihnen bei der ersten Begegnung mein tiefstes Inneres offenbare und ĂŒber meine GefĂŒhle spreche.
Also war die einzige Lösung, eine Wand um mich herumzubauen. So hoch, dass niemand drĂŒberschauen kann. So bekam ich zwar auch keine Freunde, aber ich hatte Hoffnung, dass diese Worte mich nicht mehr trafen.
Doch es gibt immer Menschen, die das durchschauen. Und ohne diese Menschen wÀre ich nicht da, wo ich jetzt stehe.
Es gibt wirklich Leute, die finden, dass ich einen Raum erhelle mit meiner guten Laune. Sie finden, dass mein Lachen ansteckend ist und sie sich fĂŒr mich freuen, wenn ich es tue.
Es gibt Menschen, die mich lieben, obwohl ich ihnen stundenlang von Dingen erzĂ€hle, die sie nicht interessieren. Diese Menschen stört es nicht, dass ich laut rede und ĂŒber meine eigenen Witze lache.
Und diese Menschen sind auch fĂŒr mich da, wenn jemand mich verurteilt. Diese Menschen kontern SprĂŒche und trösten mich danach.
Diese Menschen sind alles, was ich brauche.
© Danara Schröder 2025-07-07