Das Volk braucht Regeln

Erika Pußwald

by Erika Pußwald

Story

„Tonnenweise wird Plastik nach einmaligen Gebrauch weggeworfen. Unsere Wegwerfgesellschaft schadet der Umwelt enorm. Die Menschen müssten umdenken und möglichst Plastikverpackungen meiden,“ sagt Josef, währenddessen er seine Einwegplastikflasche zur Hand nimmt und daraus trinkt. Vielleicht hat er die leere Flasche in einen Fluss oder aus dem Autofenster auf die Straße geworfen. Das hat ja keiner gesehen.

Um Josefs Konsumverhalten zu ändern, hilft es nur, wenn Plastikflaschen und unverrottbare Verpackungen weitgehend verboten würden.

Georg schaut erschrocken in den Fernseher und ist ganz entsetzt: „Wie können die Menschen so grausam zu unseren Tieren sein. Schweine leben auf zu kleinem Platz auf Betonplatten und haben noch nie Stroh gesehen. Dann werden sie grausam transportiert und schlussendlich unter bestialischen Umständen geschlachtet.“ Nach einer Stunde sitzt er im Gasthaus und geniest sein Schnitzel. Er denkt nicht an diesen Fernsehbeitrag über die Tierquälerei.

Um den Tieren zu helfen müssten ab sofort, dieTierhaltung artgerecht gehalten werden, Langstrecken Transporte mit Lebendtieren gehören absolut verboten. Da gibt es kein Wenn und Aber. Auch ein Tier hat das Recht auf Leben. Hoffentlich gibt es für unsere Tiere in dieser Richtung bald eine Regelung für ein schönes Tierleben.

Der Nebenerwerbsbauer Johann informiert sich bei der Landwirtschaftskammer wegen der EU-Förderungen in seiner Landwirtschaft. Nach mehreren Recherchen kam er zum Ergebnis, gefördert werden die großen Bauern, denn die kleinen sollten verschwinden. Für Johann rentiert es sich nicht mehr, Bauer zu sein und so verpachtet er seinen Grund. Vor ca. 25 Jahren erwirtschaftete er aus dem Nebenerwerb noch ein schönes Zusatzeinkommen. So produzieren jetzt wenig Bauern zu viel Milch, zu viel Fleisch und sie machen die Umwelt damit kaputt.

Es bräuchte nicht die große EU-Förderung, die Bauern sollten einfach für ihre Ware entsprechend Geld erhalten. Der Autor Hans Weiss hat in seinem Buch “Schwarzbuch Landwirtschaft“ aufgezeigt, dass Jahr für Jahr hunderte Millionen Euro an Subventionen auf den Konten reicher Banker, steuerbegünstigter Privatstiftungen und international agierender Agro-Konzerne landen und dass Funktionäre mit Fördermillionen gemästet werden. Steuerprivilegien bewirken, das viele Bauern als arm gelten, in Wirklichkeit jedoch schwerreich sind.

Mit dem Ruin der kleinen Bauern werden die Konsumenten betrogen. Sie erhalten schlechtere Qualität und müssen Fördergeld bezahlen. Bio kann nie in großen Monokulturen überleben. Die Vielfältigkeit im kleinen Bereich macht es möglich. Die Landschaft wird dadurch verschönert und es nutzt der Umwelt. Unsere Kinder würden es uns danken.

Zitat von Konfuzius: „Regieren heißt regeln. Wenn ihr das Volk mittels richtiger Regeln anleitet, wer würde dann noch wagen, regelwidrig zu handeln“.

© Erika Pußwald 2021-05-05

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