Debakel im Freizeitpark

Laura Freitag

by Laura Freitag

Story

Letzte Woche traf ich mich mit meiner besten Freundin Soso. Wir fuhren gemeinsam in den Freizeitpark. Schon auf der Hinfahrt aßen wir Süßigkeiten, was rückblickend keine sehr gute Idee war. Kurz nach unserer Ankunft stellten wir schon die Reihenfolge der ersten Fahrgeschäfte fest. Wir legten sofort los. Zuerst fuhren wir mit einer riesigen Schaukel. Das war der perfekte Start. Nachher war eine Art Wasserrutsche dran. Wir saßen zu sechst in einem runden gigantischen Reifen. Immer wieder schwappte Wasser auf die Sitzbänke. Es gab viel Geschreie. Meine Freundin war von oben bis unten komplett nass. Ich musste so sehr lachen, dass ich mich nicht mehr halten konnte und umkippte. Ab diesen Moment war ich auch nass. Später gingen wir in ein Labyrinth. Bald schon waren wir getrennt und liefen hysterisch herum, um uns wiederzufinden. Das war gar nicht so leicht. Nach einigen Fahrten gingen wir zu einem Imbissstand und aßen etwas. Mittlerweile war es schon Abend geworden. Es war schon dunkel und alle Fahrgeschäfte waren mit den bunten Lichtern kaum zu übersehen. Wir fuhren mit dem riesigen Kettenkarussell, mit dem man über die ganze Anlage einen wunderschönen Ausblick hatte. All die bunten Lichter und der kühle Wind machten den Augenblick perfekt. Das Lichtspektakel war etwas Besonderes. Danach wollten wir eine sehr schnelle Achterbahn fahren. Soso und ich standen einige Minuten davor und überlegten, ob wir uns das trauten. Ein Achterbahnwagon fuhr gerade durch den höchsten Looping. Plötzlich hörte ich einen ungeheuer lauten Krach. Die Achterbahn stoppte und blieb am Höhepunkt des Loopings stecken. Zwölf schreiende Personen hingen 18 Meter über dem Steinboden. Alle sahen zu ihnen hinauf. Viele Leute begannen zu schreien. Ich versuchte zu verstehen, was los war. Der Strom war an, kein Wagon war entgleist und es bestand keine sichtliche Gefahr von außen. Also was war los? Die Besucher wurden von der Achterbahn weggeschickt. Die Feuerwehr war schon Vorort und fuhr die Leiter aus. Wir beobachteten das Geschehen aus der Ferne. Ein Feuerwehrmann kletterte an der Leiter hinauf, bis zur vordersten Person. Sie wurde gesichert, auf die Leiter geholt und zu Boden gebracht. Das wurde auch mit den übrigen Personen gemacht. Es war unglaublich. Ich sah mich um. Alle um mich herum fieberten mit und filmten die Prozedur mit deren Smartphones. Plötzlich gaben alle Schaulustigen einen erschrockenen Schrei von sich. Ich blickte auf und sah, dass die letzte Person abgerutscht war. Ohne das Geschirr, welches sie sicherte, wäre sie nicht mehr da oben gewesen. Der Feuerwehrmann unterstützte die Person und gemeinsam kamen sie zu Boden. Es gab unglaublich lauten Jubel. Jeder hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Journalisten hatten die ganze Aktion gefilmt. Der ganze Trubel hielt noch einige Zeit lang an. Es war sehr aufregend und spannend. Am nächsten Morgen sahen Soso und ich die Nachrichten. Es stellte sich heraus, dass sich durch eine Störung der Notknopf, der alles zum Stehen bringt, aktiviert hat. Logischerweise wurde diese Achterbahn so schnell nicht mehr aktiviert. Soso erinnerte mich daran, dass wir da drinnen sitzen hätten können. Zum Glück war alles gut gegangen und ich glaubte, die meisten der Anwesenden mieden den Freizeitpark in der darauffolgenden Zeit.

© Laura Freitag 2023-08-24

Genres
Suspense & Horror
Moods
Abenteuerlich