Der legendäre „Skorpion“

Ulrike Sammer

by Ulrike Sammer

Story

Es war in den 1990-er Jahren, als mein Mann und ich eine Freundesgruppe zum Platz des Skorpions bei Kautzen im Waldviertel führten. Damals hatten die zwei Geomanten Manfred Stein und Guido Koch ihre Forschungen auf einem Platz mit ganz besonderer Energie betrieben. Sie haben dabei erstaunliche Erfahrungen gemacht. In dieser Zeit gab es noch keine Reklame für diesen Ort, keine Beschriftungen. Angeblich werden heute sonderbare Rituale gemacht, wie der zurück gelassene Müll (Kerzenreste, verkohlte Opfer) zeigt.

In diesen Jahren war alles noch naturbelassen und wir bewegten uns respektvoll und allein in diesem Waldstück. Nicht nur die Steine waren spannend – der ganze Platz bietet geomantische Besonderheiten! Die Steine drängen sich als erstes auf, doch neben ihnen kann man auch aus dem Bewuchs des Ortes und dem Wachstum der Bäume viel herauslesen. Krumme Stämme an bestimmten Stellen sind lebendige Hinweise, wie und welche Energien auf diesem Platz aktiv sind. Wie ich später las, zeigt das Strahlenmessgerät dreifach höhere Werte an, als man sie beispielsweise in Wien findet.An manchen Orten – und das Waldviertel ist hier besonders gesegnet – ist diese Strahlung durch bestimmte Geologien stärker als anderswo. Hier verläuft die Teilung des östlichen Gneisgebietes vom westlichen Granit. Dadurch gibt es eine Vielzahl von Reibeflächen durch die Bewegungen der eurasischen und der afrikanischen Platte. Was den Platz des Skorpions von anderen unterscheidet, ist die Häufung der Phänomene auf kleinstem Raum, wobei die Steinformationen gleichsam als Sender als auch als Antennen wirken. Wissenschafter haben signifikante Anomalien in der Magnetik und in der Gammastrahlenspektrometrie festgestellt.

Manfred Stein, der „Erfinder“ des Skorpions, lebte damals noch und wir konnten ihn kennenlernen. Er war Architekt, Maler großformatiger, grellbunter Bilder und ziemlich extravertiert. Er wollte den Kraftplatz groß herausbringen und so entstand die Idee des Skorpions, also einer besonderen Entsprechung mit den Gestirnen. Zusätzlich kreierte er auf der Wiese daneben einen „UFO-Landeplatz“.

Frau Stein gab uns eine Skizze der Steine, über denen ein Plan des Sternenskorpions gelegt war, in die Hand, mit deren Hilfe wir den Platz erkundeten. Einige von uns (mich eingeschlossen) konnten mit dem Pendel umgehen oder waren „fühlig“. Die Steine wirkten nicht bei jedem gleich. Manche fühlten sich von einem Stein angezogen. Er gab ihnen Kraft. Andere spürten einen Stein als düster oder sogar schwächend.

Etwas Besonderes stellte sich erst heraus, als ich meine Fotos entwickeln ließ: Eine Freundin saß auf einem Art Steinsitz. Hinter ihr stand mein Mann, hatte beide Hände auf ihre Schultern gelegt, um die positive Kraft noch zu verstärken. Und siehe da: zu meiner großen Verblüffung waren Schultern, Hände, Kopf in ein magisches, leuchtend rosa Licht gehüllt, ein Licht, das man mit normalen Augen nicht sehen konnte.

© Ulrike Sammer 2021-01-09

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