Der Maulwurf

Eines Tages grub sich Pip der Maulwurf durch die Erde und baute unterirdische Tunneln so weit das Auge reichte, doch Maulwürfe sind ja bekanntlich blind. So stieß er aus Versehen gegen einen der kleinen Tunnel der Ameisen. „Was hast du hier zu suchen? Du zerstörst unser sorgfältig aufgebautes Tunnelsystem!“ schimpfte die Oberameise. „Das tut mir leid, das wollte ich nicht!“ beteuerte der kleine Pip. Er war doch blind, wie sollte er wissen, wo er hin grub? Da wollte er lieber an die Erdoberfläche, wo er keine Tunnel zerstören konnte.

Dort wo er hinauf kam ließ er einen großen Maulwurfshügel hinter sich. Da kam ein Hase vorbei und „Aua!“ fiel genau über den Hügel. „Kannst du deine Eingänge nicht wieder zuschütten? Die sind doch lebensgefährlich!“ beschwerte sich der Hase. Also davon hatte Pip ja noch nie etwas gehört. „Tut mir leid, das wusste ich nicht“, versicherte der Maulwurf. Doch der Hase war schon wieder weitergehoppelt. „Dann will ich auch nicht hier bleiben!“ bestimmte der Maulwurf.

So wollte er ins Wasser, doch da konnte er nicht gut genug schwimmen und auch keine Luft anhalten. „Wo soll ich denn dann hin? Ich kann doch auch nicht fliegen“, dachte Pip traurig. Doch am wohlsten fühlte er sich unter der Erde und so verkroch er sich in sein selbst gebautes Tunnelsystem. Von nun an wollte er vorsichtiger sein. Wenn er seinen Bereich erweiterte, rief er immer zuvor: „Ist da jemand?“ und wenn er dann keine Antwort bekam, grub er einfach weiter. Seit neuestem zerstörte er auch keine Ameisengänge mehr und über seine Idee war er doch sehr froh. Er machte sich eine Schlafkoje und ein Wohnzimmer. Dort wo er die Erde besonders dick und hoch zusammenschob, entstand Pips Sofa, auf dem er auch jede Nacht schlief. Und in der Erde gab es immer genügend Würmer, die er am liebsten frisch verspeiste. So, hatte er sein wahres Zuhause doch noch gefunden und wenn man das Ohr auf den Boden legt und ganz still ist, kann man vielleicht noch sein Rufen hören: „Ist da jemand?“