Der Weg zu mir

Sarah Maria Bräntner

by Sarah Maria Bräntner

Story

Wer bin ich? Diese Frage stelle ich mir recht häufig. Ich schrieb bereits über genau diese Frage.

Mittlerweile bin ich zu der Erkenntnis gekommen, es gibt einen Weg, den ich gehen mĂĽsste. Einfach geradeaus. Einfach mittendurch. Es gibt zwei Stopps auf diesem Weg.

Den ersten Stopp machst du, wenn du dir selbst sagen kannst: “Ich bin ich, ich bin ein Mensch mit Fehlern. Ich besitze Menschlichkeit, denn diese ist mein Wert.” Die Menschlichkeit, die jeder Mensch von Geburt an besitzt, kann nicht an Wert verlieren, nur dazu gewinnen. Je nachdem, wie ein Mensch dich sieht, dich wahrnimmt und dich begehrt. Der Wert steigt, fällt aber nie.

Vom ersten Stopp bis zum Zweiten dauert es, denn dort stehst du vor deinem Spiegel und sagst zu dem was du siehst: “Das bin ich, ich denke wie ich, ich fühle wie ich, ich bin ich auch nach Außen hin.” Wenn du dort angekommen bist, wenn du das von dir selbst behaupten kannst, dann verdienst du all meinen Respekt.

Denn was mach ich? Ich stehe daneben. Neben diesem Weg. Denn ich kann nicht sagen: “Das bin ich, ich denke wie ich, ich fĂĽhle wie ich, ich bin ich auch nach AuĂźen hin”, denn ich denke jeden Tag anders, hab jeden Tag andere GefĂĽhle und jeden Tag bin ich nicht, wie an dem Tag davor. Ich habe verschiedene Persönlichkeiten fĂĽr verschiedene Umfelder.

Es könnte so leicht sein. Aber ich sehe nicht ein, dass “Ich, Ich bin”, denn ich bin nicht “Ich” von gestern, ich bin “Ich” von heute und morgen bin ich wieder ein anderes “Ich”.

© Sarah Maria Bräntner 2022-06-06

Hashtags