Mein Hund weckt mich in aller FrĂŒhe und spielt verrĂŒckt; lĂ€uft keuchend hin und her. Das ist das Zeichen fĂŒr âich muss dringend”. Ok, ich ziehe mich schnell an. Da ich im Halbdunkel nicht viel sehe, greife ich versehentlich nach der guten Hose mit dem roten âFeuerwehrstreifen”. Passt doch – schlieĂlich ist eine dringende Sache am Start! Wir laufen raus, Richtung Felder. Wir wohnen zum GlĂŒck am Stadtrand. Da kommt gerade der Nachbar aus dem Haus in Richtung seines Autos. Ich grĂŒĂe ihn kurz, wie immer. Richtig gesprochen miteinander haben wir noch nie.
Ich gehe weiter, mein Hund hat es plötzlich nicht mehr eilig. Mal hier geschnuppert, mal dort, mal das Bein gehoben, das war’s. Oh nein, das war ein Fehlalarm! Aber da ich das nicht wusste, hatte ich mich in die Klamotten geworfen, die Schuhe angezogen und dem Hund die Leine angelegt, in der Hoffnung, dass wir es noch rechtzeitig hinausschaffen. Das Keuchen lĂ€sst nie Gutes ahnen! Nun gut, dann eine Kehrtwendung und zurĂŒck, denn ich habe meine Augen noch immer nicht richtig offen. Es ist einfach noch zu frĂŒh fĂŒr mich.
Mein Nachbar sitzt nun in seinem Auto und hantiert herum. Ich bleibe neben dem Auto stehen, um ihm dadurch anzuzeigen, dass ich etwas sagen möchte. Er versucht wĂ€hrenddessen sein Handy in der Halterung zu befestigen. Ich stehe da und warte. Warten kann einem manchmal ganz schön lang vorkommen. Ich habe mir vorgenommen, jetzt da ich Mut gefasst habe ihn anzusprechen, nicht einfach aufzugeben und weiterzugehen. Ich komme mir ganz schön âblöd” vor. Dann schaut er nach einer gefĂŒhlten âEwigkeit” auf und ich mache ihm ein Handzeichen. Er lĂ€sst das Autofenster herunter. âEntschuldigung, sind Sie bei Facebook?”. Er: âJa.” Ich: âDann schauen Sie doch mal auf meine Seite. Ich heiĂe Christine Dörr. Ich bin erst eine Woche bei Facebook dabei. Da schreibe ich ĂŒber meine Beziehung zu Jesus.” Mein Nachbar schĂŒttelt gleich den Kopf und meint: âMit dem Glauben habe ich es nicht so. Das ist nicht so meine Sache”. So Ă€hnlich hat er sich ausgedrĂŒckt. Ich erwidere ihm: âEs geht um die persönliche Beziehung mit Jesus! Es hat nichts mit Kirche oder Religion zu tun.” Zum Abschied sage ich ihm nochmal die Schreibweise meines Namens, damit er mich findet. Ein sehr langer Arbeitstag liegt vor ihm. Ich wĂŒnsche mir, dass mein mir unbekannter Nachbar entdeckt, dass Jesus das Leben eines Menschen verĂ€ndern kann und Menschen Hoffnung gibt. Hoffnung, Friede und Freude hier in diesem Leben und auch die Hoffnung, dass nach dem Tod nicht alles aus ist.
Nun war ich doch noch in dringender Angelegenheit unterwegs, denn die gute Nachricht von Jesus sollte sich eigentlich wie ein Lauffeuer herumsprechen! Erste PrioritÀt!
© Christine Dörr 2024-01-15