Die Historie der Pizzeria

Eines der jüngsten Errungenschaften unseres Dorfes ist eine Pizzeria. Ursprünglich gab es zwei Wirtshäuser, bis bei dem einen der Wirt in Pension ging und der andere den ersten auch noch dazu gekauft hat. Aber ein Dorf mit zwei Wirtshäusern und dazu noch mit demselben Wirt? Das wird sicher langweilig, also warum verwandeln wir das eine, frisch gekaufte nicht in eine Pizzeria? Pizza schmeckt jedem, aber irgendwie muss man sich ja von der Masse abheben. Seien wir ehrlich, eine Pizzeria gibt es in der Großstadt an jeder Ecke. Da stellt sich doch gleich mal die Frage: Wer macht die beste Pizza der Welt? Ganz klar die Italiener, darum müssen jetzt Italiener her! Tja, aber die hatten auch ihr Temperament mit im Gepäck und da wird die Geschichte interessant. Ich weiß mittlerweile nicht mehr, die wievielte Partie Italiener das nun ist, denn es ist schon lange nicht mehr die Erste. Es passierten immer wieder Dinge, wo man sich denkt: Wie viel Pech muss man haben, um genau die zu erwischen? Naja, zuerst übernahm ein Ehepaar die Pizzeria, da gab es dann aber einen Ehekrach mit viel Drama und einer Scheidung und die Frau zog ihrer Wege. Übrig blieb der Pizzabäcker, der aber als eine Ein-Mann-Armee keine Pizzeria führen konnte. Ich meine zugleich Kochen und Kellnern ist echt schwer, aber anstatt sich nach Hilfe umzusehen, gab er leider auf. Bei einer anderen Gruppe fuhr ein Koch mit einem der Italiener einkaufen, kurz vor dem Auto fiel ihm ein, dass er noch etwas im Geschäft vergessen hatte. Der Koch gab dem Italiener den Autoschlüssel damit er schon einmal einladen konnte und ging zurück in den Supermarkt. Als er wieder hinaus kam, war das Auto mitsamt dem Fahrer weg, einfach gestohlen. Ich weiß nicht, ob er die Einkäufe auch mitgenommen hat, aber zumindest hat er dem Koch das Handy da gelassen. Das Auto fand man schließlich irgendwo über der Grenze. Eine andere Geschichte gibt es von einer weiteren Partie Italienern. Wegen irgendeinem Streit oder einer Diskussion ging das Temperament mit dem einen durch und er schlug dem anderen einen Stein auf den Kopf. Nicht die feine Manier und zum Glück wurde keiner ernsthaft verletzt, aber es dauerte nicht lange und auch diese Italiener gaben auf. Das sind die Erfahrungen, die wir mit den Italienern gesammelt haben, aber irgendwann findet bekanntlich ja auch mal ein blindes Huhn ein Korn. Die Italiener, die momentan die Pizzeria betreiben, scheinen nett und fleißig zu sein. Außerdem ist die Pizza gar nicht schlecht, hoffentlich beleibt das so. Wie sagt man so schön im Volksmund? Auf Holz klopfen.