Die kleine Philosophie der Einsamkeit

Hanna_Soleila

by Hanna_Soleila

Story
2024

Wer kennt sie nicht, die Einsamkeit? Einsame Minuten werden zur Ewigkeit.

Bis man lernt, das Alleinsein zu schätzen und zu genießen, es nicht als einschneidend zu erleben, kann es dauern.

Und trotzdem ist die Freiheit, die in dem Aushalten des Alleinseins steckt, existenziell wichtig, bestimmt sie doch, dass wir uns besser durchs Leben schlängeln können und dass wir uns alleine beschäftigen können, ohne durchzudrehen.

Sich pro Tag einige Minuten für sich alleine zu nehmen, hilft dabei, wieder mit sich selbst ins Reine zu finden, zu entspannen, aufzutanken und zur Ruhe zu kommen.

Nach und nach wird man sich alleine zunehmend wohler fühlen und es schaffen, einiges zu erledigen, was in Gesellschaft schwierig ist, oder einfach nur auszuspannen. Dabei ist es jedoch wichtig, sich nicht zu sehr zurückzuziehen, da dies wiederum nicht gut tut.

Einsam sein ist etwas anderes als alleine sein. Einsam zu sein ist tiefergehender als „nur“ alleine zu sein.

Dass jemand alleine ist, wird von außen wahrgenommen und ab und zu gesellt sich jemand dazu, der einen Freund sucht und ebenfalls alleine ist.

Einsame Menschen hingegen werden nicht unbedingt erkannt und es ist viel schwieriger, ihnen zu helfen, da Einsamkeit auf einem Zustand innerer Leere basiert.

Einsam sein bedeutet, die Abwesenheit von anderen Personen, die entweder tatsächlich gegeben ist oder im Geiste als Gefühl stattfindet, körperlich zu empfinden und geistig als sogenannte „soziale Isolation“ wahrzunehmen. Man fühlt sich unverstanden und alleine gelassen, hat keine Freunde oder stößt auf Ablehnung der eigenen Gedanken, Gefühle, Probleme und / oder Sichtweisen, sodass man sich zuweilen sogar als Last empfindet.

Einsamsein ist ein Gefühl, dass zum Beispiel auftritt, wenn man Probleme hat, die keiner versteht, da man sie nicht erklären kann oder sich keiner ähnlich fühlt.

Dabei ist nichts so wichtig wie Zuspruch und eine innige Umarmung, die Glücksgefühle auslöst und freisetzt oder ein befreiendes Gespräch. Sich einfach mal alles von der Seele reden zu können, ist heute so wichtig wie nie zuvor.

Vor allem in Sally Rooneys Roman “Normale Menschen” und deren Verfilmung wird die Einsamkeit ihrer beiden Hauptcharaktere großgeschrieben. Richtig wohl und zugehörig fühlen sie sich nur beim jeweils anderen. Sind sie zusammen, sind sie glücklich. In anderen Beziehungen fühlen sie sich nicht erfüllt bis unverstanden. Sally Rooneys Figuren sind meisterhafte Beispiele dafür, wie man sich in Großstädten verlieren kann. In Paolo Giordanos Werk “Die Einsamkeit der Primzahlen” geht es ebenfalls darum. Auch in der ZEIT wird das Thema “Einsamkeit” und “Einsamkeit in Großstädten” aufgegriffen.

© Hanna_Soleila 2024-02-28

Genres
Anthologies, Self-help & Life support
Moods
Informativ, Reflektierend
Hashtags