Die Legende vom Zauberer Teil 2

Dustin Rohr

by Dustin Rohr

Story

… Rauch und Asche wehte von dem Hügel herab. Überall schrien Menschen und aus den Häusern hörte man weinende Kinder. Die meisten hatten ihr Schicksal akzeptiert und warteten nur noch auf das nahende Ende. Dann ertönte ein laut dumpfer Knall. Gefolgt von einem Geräusch wie von einer Lawine. Das Monstrum viel in sich zusammen wie ein einstürzendes Haus. Dann rollte es vor das Dorf und lag dort verdreht und reglos auf dem Boden.

Die ersten Menschen schoben sich unsicher an ihre Fenster und wagten nur einen kurzen Blick. Dann durchbrach ein zerbrechendes Geräusch die Stille. Es war wir splitterndes Glas. Schließlich schlug eine eiserne Faust aus dem Maul des Drachen und ein paar Hände stemmt den Kiefer nach oben. Der schwarze Ritter lebte. Er stand einen Moment da, als er das Maul der Bestie aufstemmte. Der Griff seines Schwertes funkelte hinter ihm, wo er im Gaumen des Drachen steckte. Er packte es und mit einer fließenden Bewegung zog er die Klinge heraus und ließ das Maul mit einem Schnappen zufallen. Da stand er. Unter ihm noch die zerbrochenen Zähne, welche er dem Drachen ausgeschlagen hatte. Seine Klinge schimmerte wieder blau. Es war, als würde das Blut nicht an ihr haften können. Er griff sich an den Helm und zog diesen aus. Er war jung. Viel jünger als viele der Dorfbewohner dachten. Dann holte er aus einer kleinen Tasche einen einfachen Holzkelch. Er ging an den Hals des Drachen und schlug mit seinem Schwert zu. Aus einer tiefen Wunde spritzte Blut. Er fing es mit dem Kelch auf und trank es begierig. Dass tat er so lange, bis er zusammenbrach und sich vor Schmerzen krümmte. Wieder schrie der Ritter. Einige Dorfbewohner eilten zu ihm. Auch wenn ihre Blicke dankbar waren, näherte sich ihm keiner direkt. Sie standen nur vor der riesigen Leiche und dem Mann, welche in eine Lache aus deren Blut lag. Dann hörte der Ritter auf, sich zu winden und lag nur noch still mit geschlossenen Augen da. Dann schlug er sie auf und es war kurz so, als hätten sie eine komplett goldene Farbe angenommen. Einige der Dorfbewohner vielen auf die Knie. Einer der Älteren ging einen Schritt auf ihn zu und neigte demütig den Kopf.

„Wem dürfen wir zu unserer Rettung danken, mein Herr?“

Die goldene Farbe verschwand und das Weiß kehrte in die Augen des Ritters zurück. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Noch immer am Boden liegend sagte er:

„Merlin. Nennt mich Merlin“.




© Dustin Rohr 2023-10-01

Genres
Suspense & Horror, Science Fiction & Fantasy
Moods
Abenteuerlich, Dunkel, Hoffnungsvoll
Hashtags