Die Paarbehandlung

Meine wundervolle Schwester hatte mir zu meinem Geburtstag einen 4-tägigen Aufenthalt einem Wellnesshotel geschenkt. Gemeinsam brachen wir im November 2019 nach Südtirol auf, alle Zeichen deuteten auf einen entspannten Schwestern-Urlaub. Ich hatte darauf bestanden unsere Behandlungen und Massagen zu bezahlen, wir hatten jeweils eine Massage, eine Packung und eine gemeinsame Paarbehandlung gebucht. Bei der Paarbehandlung handelte es sich um Hamam (wir hatten uns dafür entschieden, weil im Anschluss jeweils ein Glas Sekt und Schokolade enthalten war) und war für beide von uns Neuland.

Nach bereits zwei sehr entspannenden Tagen fanden wir uns zur Paarbehandlung ein. Die für uns zuständige Dame führte uns in einen großen Raum der mit einer Badewanne, zwei Liegen, einem Dampfbad und einer Art Steinaltar ausgestattet war.

Wir bekamen zwei Papierhöschen zum Anziehen und setzten uns in das Dampfbad. Als wir so da drinnen saßen und es immer heißer wurde, begannen wir uns zu fragen, wie diese Prozedur jetzt vonstattengehen sollte. Nach etwa 15 Minuten wurde die Tür des Dampfbades geöffnet und die Masseurin fragte mit italienischem Akzent: “Alles gut?”

Jetzt sollte sich eine von uns auf den Steinaltar legen, die andere in die Badewanne. Ich meldete mich als Erste für den Altar. Während meine Schwester in den Blubberblasen der Wanne verschwand, wurde ich auf dem Altar zuerst eingeschäumt und dann mit einem rauen Handschuh abgeschrubbt. Ich kam mir ein bisschen wie ein Auto in der Waschanlage vor. Anschließend setzten wir uns wieder in das Dampfbad.

Als wir so da drinnen saßen, sagte meine Schwester: “Sie kommt sicher gleich und fragt: Alles Gut?”, worauf wir laut lachten, nur um uns dann zu ermahnen, uns wie richtige Wellnessgäste zu benehmen.

Dann öffnete sich die Türe. “Alles gut?” fragte die Masseurin. Wir nickten und tauschten diesmal die Plätze. Ich hatte einige Probleme damit, mich in der Wanne zu entspannen, da ich mich mit den Füßen und Schultern einkeilte, damit die geysierartig sprudelnden Blubberblasen mich nicht aus der Wanne pusteten.

Danach setzten wir uns wieder in das Dampfbad. Als so vor uns hin schwitzten und Witze rissen, fragten wir uns was jetzt noch kommen würde.

Zum Schluss legten wir uns – verschwitzt, wie wir waren – auf die vorbereiteten Liegen und wurden mit einer dicken Schicht Lotion eingecremt. Als die Masseurin den Raum verlassen hatte, sprangen wir auf und wischten uns die zentimeterdicke Creme mit den Handtüchern ab.

Den Teller mit Pralinen und den Sekt ließen wir uns dann auf dem Zimmer schmecken und fragten uns den restlichen Urlaub: Alles gut?