Die Schmetterlingstheorie

Julia Tullius

by Julia Tullius

Story
Ein Ort, wo die Zeit in den Schatten der Bäume verweilt und das Flüstern des Windes die Geheimnisse der Vergangenheit zu enthüllen scheint.

In einem schicksalhaften Moment, ein Mosaik aus Momenten, brach die Bindung, ein Band so tief und zart wie der Hauch eines Schmetterlingsflügels, plötzlich und unwiderruflich. Die Dunkelheit der Leere zog sich wie ein undurchdringlicher Schleier um mich, ein Schatten, der das Licht meiner Welt verschlang und mich in eine stille, schwerelose Isolation einhüllte.

Der Sturm der Gefühle, ein wilder Wirbelwind der Trauer und des Verlustes, zog mich in einen Strudel aus Gedanken und Emotionen. In diesem Wirbelwind fand ich mich wieder, ein verlorenes Blatt im Wind, das in der Leere schwebte. Die Zeit, ein endloser Fluss, der unermüdlich vorwärts eilte, wurde zu einem Stillstand in meiner eigenen Dunkelheit.

Ein Kokon aus Schmerz und Traurigkeit, ein Versteck vor der Welt, ein Rückzug in die Tiefe meiner eigenen Gedanken. In diesem Kokon fühlte ich mich gefangen, ein Vogel, der in einem Käfig aus Emotionen gefangen ist. Die Zeit war wie ein Echo, ein Widerhall vergangener Momente, die sich in meinem Inneren festsetzten und mich von innen heraus zerfraßen.

Doch im Herzen dieser Dunkelheit, ein glimmender Funke, ein zarter Hauch von Hoffnung, begann zu leuchten. Die Erkenntnis, dass die Zeit, wie ein zarter Gärtner, langsam die Samen der Heilung pflanzte und sie mit Geduld und Sorgfalt nährte. In diesem Samenkorn der Hoffnung fand ich die Kraft, meine Schutzschicht aus Schmerz zu durchbrechen.

Die Dunkelheit begann zu verblassen, wie die Morgendämmerung, die den Himmel in zarte Farben taucht. Die Schatten der Vergangenheit wurden von den Strahlen der Gegenwart verdrängt, und ich spürte, wie meine Sinne erwachten, wie der Duft der Blumen, das Rauschen der Blätter, mich sanft umarmte. Die Zeit, eine liebliche Melodie, die sich sanft in meinen Gedanken niederließ, begann mir zu zeigen, dass die Wunden zwar bleiben, aber sie sich mit der Zeit verändern.

Während ich den Horizont vor mir betrachtete, ein unendliches Gemälde der Möglichkeiten, spürte ich, wie sich meine Flügel ausbreiteten, wie ein Schmetterling, der aus seinem Kokon schlüpft und sich in die Weite des Himmels erhebt. Die Zeit, eine Vertraute, die mir half, meine Schritte auf diesem Pfad der Transformation zu lenken, flüsterte mir leise zu, dass der Schmerz nicht das Ende ist, sondern ein neuer Anfang.

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© Julia Tullius 2023-08-07

Genres
Anthologies
Moods
Emotional, Hoffnungsvoll, Inspirierend, Reflektierend, Dark
Hashtags