Die Würde des Menschen Teil 5

Alicia Harms

by Alicia Harms

Story

Egal, aus welchem Land sie kommen und welche Hautfarbe sie haben, ach ja die dunkelhäutigen Personen, besonders in Amerika werden ja nicht getötet, grade nicht einfach so wegen ihrer Herkunft und Hautfarbe. Egal, ob sie Frauen, Männer oder nicht binär sind, ach ja Frauen werden ja nicht für gleiche Arbeit weniger bezahlt, grade nicht nur, weil sie Frauen sind. Der Staat muss die Würde aller Menschen schützen, so steht es im Gesetz doch in Wirklichkeit ist es manchmal sogar der Statt, der am meisten Hetze verbreitet.“ „Wie kann die Würde des Menschen jemals unantastbar sein, wenn es Menschen gibt wie Diktatoren, Monarchen und ach tausend weitere, ich könnte tausend Namen aufzählen“, führt er vor. „Menschen die einen Scheiß auf Menschenrechte geben.“ „Deshalb setze ich mich nicht hin, weil ich das Glück hatte in ein Land geboren worden zu sein, wo mir Gehör geschenkt wird, wenn auch nur wenig, denn die Jugend ist ja jung und dumm.“, sage ich, er übernimmt „Deshalb setze ich mich nicht hin, weil ich Freunde habe die Menschen wie dich“, er zeigt auf jede einzelne Frau in diesem Hörsaal, „wie Dreck behandeln und ich das Pech hatte in ein Land geboren zu werden, wo man länger ins Gefängnis kommt, wenn man Steuern hinterzieht, als wenn man ein Kind missbraucht.“ Aufruhr durchquert die Reihen doch wir lassen uns davon nicht stören.“ Ein Land wo die Menschenwürde verletzbar ist, auch wenn schwarz auf weiß das Gegenteil behauptet wird.“ „Verdammt“, Beginne ich, „ich will doch der Politik trauen, endlich mal wissen, was ich wähle, weil nicht alle irgendwie scheiße sind, ich will glauben das die Würde des Menschen unantastbar ist, ich will eine Woche ohne Angst vorm dritten Weltkrieg, eine Woche ohne Hass und Hetze, ohne Hunger und Krieg. Aber wie, wenn ich jede Woche wieder Zeitzeuge von irgendeinem verrückten Scheiß werde. Wie soll ich hoffen, glauben, beten, wenn doch selbst die Kirche lügt?“ Ruhe, die Ruhe vor dem Sturm oder danach? Ruhe, bestimmt 10 Minuten Stille, dann ertönt der Gong, alle packen schnell ihre Sachen, bewegen sich schnell aus dem Hörsaal. Doch ich bleibe, er bleibt, unser Professor hingegen geht. Es ist offensichtlich, was er von uns denkt, doch mir ist es egal. „Die Würde des Menschen ist nicht unantastbar, sie ist es, ziemlich viel, ziemlich leicht, ziemlich oft sogar, und solange keiner darüber spricht wird sie auch verletzbar bleiben, wird sich nichts ändern.“, sagt der Unbekannte leise, aber seine Stimme ist stark. Ich drehe mich zu ihm um, meinem unbekannten Unterstützer und gehe auf ihn zu. „Und wenn es auch nur zwei Studenten sind, der Stein wird rollen und er wird eine Lawine nach sich bringen“, sage ich. Er nickt, reicht mir schüchtern einen sorgfältig gefalteten Zettel, und grade als ich kurz zu Boden blicke, um Mut zu fassen, ihn nach seinem Namen zu fragen verschwindet er ungefähr so leise und zufällig wie er aufgetaucht ist. Ich wundere mich, wie hat er die Zeit gehabt den Zettel überhaupt zu schreiben, ihn gar so sorgfältig zu falten. Ich öffne den Zettel vorsichtig und lese „Ich liebe die Art wie du für andere kämpfst“, unterzeichnet unbekannt. Ich grinse, wow denke ich mir, wie aufmerksam er ist, wie geheimnisvoll. Irgendwie ist es komisch, ich kenne nicht mal seinen Namen und doch fühle ich mich so verbunden mit ihm, meinem Unbekannten.

© Alicia Harms 2024-09-15

Genres
Novels & Stories