Ein etwas anderes Dankeschön

Seit meiner bestandenen Führerscheinprüfung hatte ich immer großen Spaß am Autofahren. Der Fahrtwind im Gesicht, mein erstes Auto war ein gebrauchter Polo Classic und der hatte natürlich keine Klima und dröhnend laute Musik aus den Boxen. Bin nie betrunken gefahren, hatte bis heute noch nie einen Unfall mit Personenschaden. Die laute Musik ist dennoch geblieben. Als ich meine heutige Frau kennenlernte, merkten wir schnell, dass wir die Leidenschaft fürs Auto fahren und dabei Musik hören teilten. Immer laut, falsch und mit Begeisterung. Unzählige Stunden verbrachten wir so gemeinsam im Auto singend. Besonders die etwas längeren Strecken zählten zu unseren Favoriten. Unter anderem verschlug es uns dadurch mitunter nach Linz, München und regelmäßig nach Wien und Kroatien. Im September 2016 stand unsere Hochzeit auf der Agenda. Nach ausreichender Planung und diversen Reservierungen, begaben wir uns im Sommer 2016 auf unsere bis dahin weiteste Reise. Unsere Destination: Hamburg. Eine lange Autofahrt, mit der Möglichkeit unzählige Stunden neue Landschaften, Autobahnen und Raststätten zu erkunden. Deshalb beschlossen wir diese Reise mit dem Auto vorzunehmen. Wir wollten unser Auto mal richtig schön ausführen und den Komfort, den wir sonst nur selten nutzten, genießen. Von uns daheim bis Hamburg war es dann doch ein >>schönes Stück<<. Immerhin sind 1200 Kilometer kein Katzensprung. Aus diesem Grund machten wir bei etwa der Hälfte in Nürnberg jeweils bei der Heim- und Rückfahrt einen Zwischenstopp. Die Fahrt verlief relativ problemlos. Geschafft und doch etwas müde, kamen wir schließlich am späten Nachmittag in dem Hotel in Hamburg an. Nun war es auch an der Zeit, dass sich unser Auto eine wohlverdiente Pause genehmigte. Nachdem wir unseren Koffer auspackten, meldeten sich aber unsere Bäuche beinahe schmerzhaft. Da wir ja im Urlaub waren, beschlossen wir noch etwas Essen zu gehen. Mit einem Plan und Google Maps fähigen Smartphones bewaffnet, machten wir uns auf den Weg zu unserem Auto. Beinahe müde und erschöpft sprang es doch gleich an. Kurz nach der Ausfahrt vom Hotel entschied es sich dann aber anders. Die Pause war anscheinend zu kurz ausgefallen. Diesen Protest bekamen wir zu spüren. Während ich dem Navi mitten in Hamburg folgte, leuchtete unser Auto plötzlich auf wie ein Weihnachtsbaum. Als Dankeschön für die anscheinend zu kurze Ruhepause bekamen wir als Einstandsgeschenk für unseren Urlaub einen Motorschaden geschenkt.