Ein Musikus als Journalist

Esra Kurt

by Esra Kurt

Story
İstanbul

Der 3. Mai ist ein Tag für alle Leute, die nach Wahrheit suchen und darüber berichten. Mittlerweile weiß jedes Schulkind, dass Wolfgang Amadeus Mozart im Jahre 2025 ein Luftgeist ist. Denn Herr Mozart ist ein Kind des Windes, das sich überall in der modernen Welt einmischt.

Heute versucht er sich als Journalist, indem der Komponist dem Feuerstrategen jede Menge Fragen stellt.

„Sehr geehrter Herr Repräsentant des Feuers, was halten Sie von der aktuellen Weltlage?“ Mozart nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Ausführlichkeit der Fragestellungen geht.

Der Feuerstratege antwortet in einem nachdenklichen Ton: „Ich habe das Gefühl, dass die Welt auf dem Kopf steht und die Zeit eine nachtragende Raserin ist! Insbesondere in Istanbul gärt schlechte Luft – das finde ich am traurigsten.“

Die Worte von Mozarts Gesprächspartner dringen sowohl in den Verstand als auch ins Herz des Genies ein. Da der Luftikus ein absolutes Gehör hat, ahnt er sofort, wie ernst die Antwort seines Gegenübers geklungen hat.

Doch einen Augenblick später hakt Mozart nach: „Wem würden Sie die Traurigkeit innerhalb der brisanten Weltlage zuschreiben?“

Daraufhin erwidert der Feuerstratege in einem zornigen Unterton: „Wissen Sie, Herr Mozart, es gibt so viele elende Kunstbanausen in der modernen Welt. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass diese Kunstbanausen für das Leid auf diesem Planeten verantwortlich sind.“ Es dauert nur einen kurzen Moment und der musikalische Luftgeist merkt: Der Feuerstratege hat völlig recht! Wenn Kunst und Kultur vom Dunst der grauen Monotonie erstickt werden, vergrößert sich der Pein in den Herzen der Leute von heute. Falls Maschinenmenschen die Weltherrschaft übernehmen sollten, dann steht das Schicksal der Erde unter keinem guten Stern.

Schließlich denkt Wolfgang Amadeus Mozart als Journalist: „Die Welt braucht mich umso mehr denn je. Deswegen ist es meine Pflicht, dass ich mich in meiner Gestalt als Luftgeist überall einmische, wenn Kunstbanausen für Ärger sorgen.“

Also nimmt Herr Mozart seine magische Taschenuhr Pamina, welche eine Sekunde später eine Augenbinde ausspuckt. Damit maskiert sich der Musiker und düst wie ein Komet davon. Folglich bleibt der Feuerstratege verdutzt zurück. Jedoch hat der Repräsentant des Feuers ein gutes Gefühl im Herzen, das besagt: Wolfgang Amadeus Mozart wird einen guten Superhelden abgeben, der den Kunstbanausen zeigt, wo der Pfad steht!

© Esra Kurt 2025-05-03

Genres
Novels & Stories
Moods
Herausfordernd, Informativ, Inspirierend, Angespannt
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