Ein sonderbarer Tag

Celina Koehler

by Celina Koehler

Story

Ängstlich blickte ich mich um. Überall wo ich hinsah, waren nur Blut und Leichen zu sehen.

Ich schien die einzig übrig gebliebene Person in dieser Stadt zu sein.

Was ist hier bloß passiert? Ich wollte doch nur kurz mein vergessenes Handy aus meiner Wohnung holen.

Das konnte doch bloß Einbildung sein.

Voller Tränen schloss ich die Augen und kniff mir stark in den Arm. Als ich meine Augen wieder öffnete, hatte sich zwar das Bild geändert, es war aber nicht besser als das vorherige. Ich schien mich mitten im Getümmel zu befinden. Überall liefen maskierte Leute mit allerhand an Waffen rum.

Es wurden Köpfe eingeschlagen, Leute abgestochen und erschossen.

Mir wurde schlecht.

Plötzlich kam einer der fremden auf mich zu und schrie mich an.

“Worauf wartest du noch?! War doch alles deine Idee, zieh jetzt verdammt nochmal nicht den Schwanz ein!”

Meine Idee? Wieso sollte ich mir so etwas ausdenken? Es mag zwar wahr sein, dass ich in dieser kleinen Stadt immer als Außenseiter dastand, aber wieso sollte ich mich sowas ausdenken. Dazu kam noch dieses Bild, diese Vision von vorhin. Kann es sein, dass ich das nur gesehen habe, weil ich tief in meinem Inneren doch wünschte alle hier auszulöschen?

“Hallo? Hallo?!” Der Fremde, welche anscheinend doch nicht fremd zu sein schien, an den ich mich jedoch nicht erinnern konnte, fuchtelte nun wütend mit seiner Hand vor meinem Gesicht.

Als meinerseits jedoch noch immer keine Reaktion erfolgte, gab er auf, drückte mir jedoch noch einen blutverschmierten Knüppel in die Hände.

Ich weiß nicht mehr, was danach passiert war. Alles danach war in meinem Kopf in ein tiefes Schwarz gehüllt.

Das Nächste, woran ich mich jedoch erinnern konnte, war, dass ich mit Zwangsjacke in einem leicht beleuchteten Raum gebunden war.

Gegenüber von mir saß ein glatzköpfiger Mann mit Brille auf der Nase, der mit Zettel und Stift bereit war sich die nötigsten Sachen zu notieren.

“Nun”, er räusperte sich und sprach mit tiefer Stimme weiter, “starten Sie bitte ganz am Anfang und dieses Mal langsamer.”

© Celina Koehler 2021-03-03

Hashtags