Ein unerwarteter Schicksalsschlag

Lia Schneider

by Lia Schneider

Story
2014 – 2015


*Ding Dong* riss es mich aus meinen Gedanken. Anscheinend war bereits Schulschluss, hatte ich wirklich den ganzen Unterricht verträumt? ,,Hey Lilith, wie gehts dir?” Hörte ich die allzu bekannte Stimme meiner besten Freundin Sarah sagen. ,,Oh hey Sarah, mir gehts gut, was ist mit dir?” Fragte ich sie höflich. ,,Oh mir geht es super, weißt du? Ich fahre übers Wochenende mit meinen Eltern weg, was hast du so vor? ” fragte sie mich neugierig. ,,Nicht viel, ich denke ich werde mein Wochenende in meinem Bett mit ganz viel essen verbringen” erwiderte ich lächelnd. Dann trennten sich unsere Wege und ich begab mich auf den Weg zu meinem Zuhause. Irgendwie sagte mein Bauchgefühl mir, dass irgendetwas nicht stimmte also beeilte ich mich etwas mehr als sonst. Es graute mir als ich schon von weitem die Polizei vor meinem Haus stehen sah. Ich ging langsam weiter, neugierig was mich nun erwarten würde. ,, Hallo Miss, sind sie miss Lilith Benson?” ,,Ja die bin ich” antwortete ich dem sehr jung aussehendem Kommissar welcher grade zum sprechen ansetzte. ,,Es tut mir sehr leid Ihnen mitteilen zu müssen dass sowohl Ihre Eltern als auch Ihr älterer Bruder Jason einen schrecklichen Autounfall hatten welcher für alle Beteiligten tödlich endete. Mein Beileid.” Ich konnte nicht glauben was er mir da grade erzählte. Eine Welt brach in diesem Moment für mich zusammen, ich fing an wie verrückt zu zittern und mein Blick war bereits vom Tränen verschleiert. Ich konnte mich nicht einmal verabschieden von den wichtigsten Menschen in meinem Leben. Mit einem Mal überrollte mich die Panik, wo sollte ich hin? Ich hatte keine andere Familie, zumindest nicht das ich wüsste. Würde ich ganz alleine sein? Ich setzte mich auf dem Boden und hoffte dass das alles nur ein schlimmer Alptraum war, doch das war nicht der fall. Ich war so in meinem Panikrausch dass ich überhaupt nicht merkte wie ich auf die Beine gehoben wurde und eine Frau sich vor mich stellte.,,Hallo, ich bin miss Johnson vom Jugendamt, zu aller erst möchte ich Ihnen mein herzliches Beileid aussprechen, zum anderen bin ich hier um sie zu ihrer Großmutter nach Deutschland zu bringen, wären sie bitte so lieb und holen ein paar Dinge die sie mitnehmen wollen?” ,,natürlich miss Johnson” stotterte ich vor mich hin. Ich setzte mich zögernd in Bewegung und ging die Treppen zur Haustür meines Elternhauses hinauf. Ich öffnete die Haustür und begann damit, Dinge die mir wichtig waren und mich an meine Familie erinnerten einzupacken. Am Ende hatte ich 2 Taschen und 3 Koffer voller Erinnerungen und Klamotten neben mir stehen. Ich war immer noch etwas gefesselt von der ganzen Situation weshalb ich die Aufforderung von miss Johnson unabsichtlich überhöhte. ,, Miss Benson?” ,,Äh ja?” Fragte ich sie. ,,Wären sie dann soweit?” ,,oh ähm ja natürlich entschuldigen sie meine unachtsamkeit” erwiderte ich etwas betrübt. Nun saß ich auch schon hier im Auto auf dem weg zum Flughafen um zu meiner Großmutter, von der ich bisher nichts wusste nach Deutschland zu ziehen. Begeistert war ich davon nicht, ich meinte ich bin 15 und wäre mit Sicherheit auch alleine zurecht gekommen aber naja man kann nicht alles im Leben haben, richtig?



© Lia Schneider 2023-08-22

Genres
Novels & Stories
Moods
Abenteuerlich, Herausfordernd, Emotional, Inspirierend