“Eine Geschichte der Hoffnung und Heilung”

Hela Hanchi_Güler

by Hela Hanchi_Güler

Story
Osnabrück 1997

In meinem Zimmer und in der Stille von der Dunkelheit der Nacht fand ich mich wieder allein mit meinen Gedanken. Der Vorfall mit dem Mann im Wald hatte mich zutiefst erschüttert und ließ mich zweifeln, ob ich jemals von den Drogen loskommen könnte. Obwohl ich fest entschlossen war, einen Ausweg aus diesem Teufelskreis zu finden, zogen mich die Versuchungen des Nachtlebens immer wieder in ihren Bann. Es war eine Zeit voller Selbstzweifel und innerer Kämpfe, als ich mich in die falschen Kreise begab und weiter in die dunklen Abgründe meiner Sucht hinabglitt. Jeder Tag brachte es neue Herausforderungen und Versuchungen, und ich fühlte mich, als ob ich in einem endlosen Strudel gefangen wäre, ohne Aussicht auf Rettung. Doch der Tiefpunkt kam, als ich beschloss, meinem Leben ein Ende zu setzen. In einer Nacht der Verzweiflung schluckte ich eine Überdosis Schmerzmittel (1 Packung) und legte mich schlafen, in der Hoffnung, nie wieder aufzuwachen. Doch als ich am nächsten Morgen erwachte, fand ich mich unerwartet wieder in meinem Zimmer, als wäre nichts geschehen. Mein erster Gedanke war, bin ich jetzt im Himmel? NEIN! Ich erwachte in meinem Kinderzimmer. Dieser Moment der Erkenntnis traf mich wie ein Blitz und zwang mich, die Realität meines Daseins zu akzeptieren. Diese Erfahrung veränderte mich auf eine Weise, die ich nie für möglich gehalten hätte. Sie zwang mich, meine Sucht und meine inneren Dämonen anzuerkennen und den Kampf gegen sie aufzunehmen. Es war ein langer und harter Weg, aber mit jedem Schritt fühlte ich mich stärker und entschlossener, mein Leben zurückzugewinnen und in das Licht zurückzukehren. Diese Geschichte ist meine eigene, ein Zeugnis meiner persönlichen Schlachten und Siege über die Dunkelheit. Es ist eine Erinnerung daran, dass selbst in den dunkelsten Stunden ein Funke Hoffnung besteht, der uns antreibt, weiterzumachen und nach einem besseren Morgen zu streben. In den folgenden Tagen und Wochen nach diesem einschneidenden Erlebnis fühlte ich eine Mischung aus Erleichterung und Verwirrung. Warum hatte ich überlebt? Warum hatte das Schicksal mich nicht erlöst? Diese Fragen trieben mich um und ließen mich nach Antworten suchen, die ich lange Zeit nicht finden konnte. Doch mit der Zeit begann ich zu erkennen, dass mein Überleben nicht einfach nur Zufall war, sondern ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass es noch Hoffnung gab, dass ich noch nicht bereit war, aufzugeben. Es war ein Weckruf, mich meinen Ängsten und Dämonen zu stellen und den Weg der Heilung zu beschreiten. Ich begann, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, mich mit Therapeuten und Beratern auszutauschen und Unterstützung von Menschen zu suchen, die mich wirklich verstanden. Aber auch das hat mir nichts gebracht, in der Therapie war es leichter an Drogen ran zukommen als draußen. Deswegen entschloss ich mich nach 2 Wochen die Einrichtung zu verlassen und den Weg der Selbstheilung allein zu finden. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir nie allein sind, und dass es immer Hoffnung gibt, selbst in den dunkelsten Stunden.




© Hela Hanchi_Güler 2024-02-13

Genres
Self-help & Life support, Biographies
Moods
Dunkel, Emotional, Hoffnungsvoll, Inspirierend, Reflektierend
Hashtags