Einen Moment lang ewig

–Bina–

by –Bina–

Story

Intro

Ich sitze im Auto. Bin auf dem Weg zu dir. Ich habe keine Erwartungen. Hab dein Zwinkern noch vor Augen. Geht mir nicht aus dem Kopf. Hab kurz überlegt, ob es ein Wir geben könnte. Hab den Gedanken schnell wieder verworfen. Soweit wollte ich nicht denken.

Dopamin

Wir kochen, und mit wir meine ich dich. Wir haben beide Wein gekauft und du überzeugst mich vom Rotwein. Ich spüre den Wein heute schnell und ich glaube du auch. Als ich vom Balkon aus wieder zurück ins Wohnzimmer komme, küsst du mich. Du machst mich verrückt,höre ich deine Stimme flüstern. Du mich auch, denke ich. Ich lasse mich auf dich ein. Wir hören stundenlang Musik und ich erzähl dir meine Geheimnisse. Ich war selten glücklicher.

Höhepunkt

Du kriegst nicht genug von mir. Wir hören immer wieder dieses eine Lied bis zum Morgengrauen. Der Moment ist so schön, es wäre eine Verschwendung ihn zu verschlafen. Du machst die Balkontür auf. Ich spüre die kalte Nachtluft auf meiner nackten Haut. Will nicht an morgen denken. Liebe den Augenblick. Versuche ihn zu leben. Es funktioniert.

Fiktion

Um sechs Uhr morgens schlafen wir ein. Drei Stunden später wachen wir wieder auf. 180 Minuten verschwendet, denken wir beide und ich spüre deine Hände auf meiner Haut. Ich versuche aufzuwachen aus meinem Traum. Bemerke, dass ich das schon bin. Drehe mich zu dir, male Kreise auf deine Haut. Verrücktes Leben,denke ich und sehe dir an, dass du das Gleiche denkst. Ich könnte ewig so liegen bleiben. Genau das tun wir.

Aufwachen

Wir frühstücken viel zu spät in diesem einen Lokal mit dem Rührei. Ich habe noch nie besseres Rührei gegessen und du auch nicht. Vielleicht liegt es an uns, dass es so gut schmeckt? Ganz bestimmt tut es das. Wir schlendern durch die Straßen, du zeigst mir die Stadt. Ich betrachte die Menschen, die vorbeilaufen. Komme langsam wieder an. In der Realität. Du noch nicht. Bist noch gefangen in der gestrigen Nacht. Willst noch nicht fliehen. Ich auch nicht, denke ich insgeheim.

Outro

Wir sind bei dir zuhause. Machen weiter wo wir aufgehört haben. Ich begebe mich aus meiner eben erst gewonnenen Realität. Zurück bei dir, kann ich das Dopamin in meinem Körper spüren. Ich könnte die Welt umarmen. Und du mich. Weil ich deine Welt bin. Für diesen einen Augenblick. Weiß nicht, was aus uns werden wird. Ob aus uns überhaupt etwas werden wird. Es spielt keine Rolle. An diesem einen Sonntag im Juni. Bei dir.

© –Bina– 2022-08-02

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