Einige Lieblingsspinate

Hedwig Kromer

by Hedwig Kromer

Story

In dem tollen Buch “Der Giersch muss weg” werden 28 “Unkräuter” mit genauer Beschreibung und Fotos vorgestellt. Auch die Verwechslungsmöglichkeiten sind anführt. Susanne Hansch und Elke Schwarzer schildern wie man diese Pflanzen bekämpfen kann – oder einfach aufisst, sie liefern reichlich Rezeptideen mit. Meine Lieblingsspinate Brennessel und Giersch (Geißfuß) sind im Buch mit dabei. Für Schmankerl aus diesen aromatischen Blättern lässt sich prinzipiell jedes Spinatrezept verwenden. Nur um Blattspinat mache ich einen Bogen. Der hohe Eisenwert gilt bloß für getrocknete Blätter, nicht für frische. Übrigens die Brennessel ist tatsächlich reich an Eisen, Magnesium, Chlorophyll und Carotinoiden (Vorstufen des Vitamin A). Ihr Vitamin C Gehalt ist doppelt so hoch wie jener von Orangen! In der Apotheke sind Brennnesselkraut und -wurzel als Heilpflanze käuflich zu erwerben. Wie günstig ist es da, sie im eigenen Garten zu haben! Unsere Pferde, Ziegen, Hühner schätzen angewelkte oder getrocknete Blätter sehr. Ihr Eiweißgehalt liegt bei unglaublichen 24 % (ungefähr)! Immer wieder schneide ich einige Triebe ab und lasse sie im Hof liegen. Zum richtigen Zeitpunkt machen sich die hungrigen Mäuler (Schnäbel) darüber her. Für meinen Wintervorrat hänge ich die Triebe verkehrt und locker gebündelt im Schatten auf. So können sie gut durchtrocknen. Auch Brennesselsamen lassen sich trocknen und verwerten. Wussten Sie schon: Für ca. 20 Schmetterlingsarten ist die brennende Nessel Nahrungsgrundlage. Das wäre ein Argument mehr, sie in einem Eckchen des Gartens wachsen (nicht unbedingt aussamen) zu lassen.

Ebenfalls ein Freund stickstoffreicher Böden ist der Giersch. Dieser Verwandte von Petersil, Zeller, Karotte, … ist ungemein wüchsig. So schön steht das in dem Buch: Höhe 30-100 cm, Breite beliebig. Stimmt! Am Rand einer unserer Weiden fühlt er sich ausgesprochen wohl und bedeckt einige Quadratmeter. Für mich ist das praktisch: Dort kann ich ernten, ohne gesät zu haben. Die jungen Fiederblätter kommen des Öfteren gedünstet auf den Mittagstisch. Im Frühjahr schmecken sie kräftig. Um den Giersch nicht aussamen zu lassen, mähe ich ihn nach der Blüte ab. Die folgenden Jungblätter sind geschmacklich enttäuschend. Mit einem Wort: Alles zu seiner Zeit!

Bärlauch ist im Buch nicht vertreten. Als dritten Liebling im Bunde möchte ich ihn hier erwähnen. Manchmal sorgt er für Schlagzeilen, weil ihn jemand mit Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen verwechselt hat und deshalb ins Spital musste. Als Besitzer eines Gartens könnte man diesen Frühlingsboten an einer schattigen Stelle anpflanzen. Dann wäre der Weg zur Sammelstelle nicht weit!

Melde, Hopfen, Labkraut, Spitzwegerich, Gundermann, Löwenzahn, die habe ich auch schon verkostet. Mir munden sie prima! Ob Sie auch auf den Geschmack kommen wollten?






© Hedwig Kromer 2025-03-22

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