Immer mal wieder habe ich den Namen „Eisbock“ auf einer Bierflasche gelesen, mir aber lange keine Gedanken darüber gemacht, da ich schon Bockbier zu kräftig finde, doch dann erhielt ich den wohl bekanntesten Eisbock und so dachte ich, probieren kann man es ja mal.
Auch wenn mir der Geschmack nicht so zusagte, wie sicher anderen Menschen, interessierte mich nach dem ersten Schluck die Geschichte des Bieres. 1890 soll einem Gesellen aufgetragen worden sein, die letzten Fässer mit Bockbier vom Wagen ins Haus zu tragen. Der Geselle war jedoch müde und verschob die Tätigkeit auf den nächsten Tag. Was sollte schon mit dem Bier in den Fässern passieren, dachte er. In dieser Nacht gab es starken Frost, sodass das Bier gefror. Der Meister war nicht amüsiert und so befahl er dem Gesellen, die wenige Flüssigkeit, die nicht gefroren war, zu trinken. Der Geselle war sehr schnell betrunken und fand die Flüssigkeit sehr lecker. Als der Meister die Flüssigkeit probierte, stellte auch dieser fest, dass die Flüssigkeit lecker war und so war der Eisbock geboren.
Durch die Herstellung des Eisbock werden die Aromen des ursprünglichen Bieres intensiviert und so sollte man sich Zeit nehmen, um die Aromen in der Nase und auf der Zunge zu spüren. Durch die Intensivierung der Aromen des Grundbieres ist das Grundbier entscheidend für das Ergebnis und so entschied ich, dass ich meinen eigenen Eisbock herstellen möchte.
Die Recherche im Internet ergab, dass es zur Herstellung von einem Eisbock Gerätschaften bzw. Behältnisse gibt, deren Kauf sich sicher lohnt, wenn man häufiger Eisbock herstellt oder dies bei einer Feier zelebrieren möchte. Ich hingegen nutzte die „Do-it-yourself“-Variante. Eine leere Plastikflasche zur Hälfte mit Bier gefüllt tut es auch. Diese kommt in das Gefrierfach bis die Flüssigkeit fast durchgefroren ist. Wenn man sich die Mühe macht, die Flasche immer wieder zu drehen, um ein gleichmäßiges Durchfrieren zu gewährleisten, dauert dies nur ein bis zwei Stunden. Ich habe es jedoch über Nacht eingefroren.
Nach dieser Zeit habe ich mir aus Karton eine Vorrichtung gebaut, die es mir erlaubt, zwei Flaschen mit den Öffnungen zueinander aufeinanderzustellen, ohne umzukippen. Ich habe ca. 1/3 des Inhaltes auftauen lassen, bevor ich es probiert habe. Je nachdem, wie viel man auftauen lässt, ist der Eisbock stärker oder schwächer vom Alkohol und vom Geschmack. Am besten, man probiert immer mal wieder vorsichtig, um den optimalen Geschmack für sich zu finden.
Ein interessantes Experiment, dass ich auf jeden Fall zum Nachmachen empfehlen kann.
© Aroundtheworld 2024-02-26