by hanni Paloma
Wo bist du geblieben, wo sind wir jetzt?
Wir sind Kinder im Herzen, du bist es jeden Tag.
Trägst das deine auf, in deinen Händen,
auf der Stirn und in den Augen.
Du fĂĽhlst, was ist
und doch hält dich zurück, was war.
Es nimmt dich ein, umfasst dich ganz.
Ich denke an morgen, frage mich, was wird und was nicht.
Die Wellen des Gestern halten Dich.
Jetzt und vor vierzig Jahren stehst du dort,
Wellen kommen und gehen wieder.
Ebbe und Flut.
Vorbeigehende mit Strandperspektive mögen dich für einen Felsen halten,
an welchen hinaus schwimmende Kinder sich halten können,
sodass die dich umgebenen Wellen sie nicht umschlucken,
sie nicht unter sich vergraben können.
Doch wer hält dich?
Woran hältst du dich fest?
Woran, an wem?
Sind deine Finger grau geworden im verzweifelten Halten,
in der Angst, alleine Gelassen zu werden?
Dabei bist du mit dir, in dir alleine, seit du dich entschiedest, dich loszulösen,
die Fäden loszuschneiden, seit dem.
Hast du gesehen, wie die Kinder tanzen?
Du bist Kind immerzu, nur tanzen habe ich dich nie gesehen
nur lächeln, ein altes, ein weises Lächeln, doch es ist traurig.
Du kannst nicht tanzen wie die Kinder, aber du bist eines
ohne ihre Schwerelosigkeit, du trägst all ihr Grau mit dir
und wenn du mit ihnen bist, hat es kurz keine Relevanz, keine Macht.
Du bist in ihrer Welt, du kannst spielen, Lieder singen und Nähe geben
wie kein anderer Erwachsener es kann, weil du sie kennst.
In ihrer Welt bist auch Du Zuhause.
Mit ihnen, mit uns ist es bunt, wir können uns die Farben schaffen,
wir sind unterwegs, wir erzählen uns Geschichten,
wir lachen.
Nur zum Tanzen reicht es nicht.
Wir können kaum hinein, in dein Herz
denke ich manchmal, wenn du mir gegenĂĽber und doch fort bist
und dann, später, eine Umarmung von dir, und ich weiß,
ich wohne da, bei dir, da ist Platz fĂĽr uns alle
und doch bist du nicht da.
Hast du vergessen, wo die TĂĽr zu deinem eigenen Herzen liegt?
Wolltest du vergessen? Was liegt darin, das du nicht zu sehen, nicht zu fĂĽhlen wagst?
Ich bin dir so nah, ich kenn dich so gut, so lange, so tief.
Ich kenn dein Herz und doch kenn ich es nicht.
© hanni Paloma 2023-08-20