Irgendwann dazwischen
Irgendwo zwischen ersten Nächten allein
und dem leeren leisen Raum,
nach unter Fremden sein,
dann Schwestern alles anvertrauen,
hab‘ ich einen Teil meines Herzens verloren –
an Tänze vor Griechenland-Bildern,
ans Geschichten schildern,
Tage in nem anderen Land
und eure in meiner Hand.
Auf neuen Straßen und alten Wegen
langen Nächten und stetem Streben,
zusammen geweint und zusammen gelacht –
ich vergess‘ euch nie im Leben
was das mit mir macht.
Irgendwo zwischen dunklen Nächten
auf neuen Fliesenböden,
Schrankprojekten und solch blöden,
irgendwo zwischen Nun und Dann
weiß nicht so genau wann,
denn da floss die Zeit an uns vorbei,
glücklich, traurig, frei,
und irgendwo dazwischen,
und es hat kein Staub uns verdorben,
in den letzten zwei Jahren,
seid ihr und hier mein zweites Zuhause geworden.
SOMMERTAG
Ein gedankenloser Sommertag
An dem jeder plötzlich jeden mag.
Sonne brennt ganz nett herunter
Und unsere Laune steigt nach oben.
Dann stoßen wir an, munter
Und die Gläser werden gehoben.
Für eine kleine Unendlichkeit
Sind wir von allen Gedanken befreit.
Für einen endlosen Moment
Ist egal, dass man nicht kennt,
Wer einem in den Armen liegt.
Fremde werden Freunde,
Der gute Wille siegt.
Orange und Gold der Himmel,
Wenn das warme Licht dann geht
Und sich die Erde trotzdem weiterdreht.
Freunde werden Fremde,
Wir gehen langsam entzwei
Und denken uns dabei:
Ein gedankenloser Sommertag,
Was der so vermag
Uns fühlen zu lassen
Kurz lieben statt hassen
Um dann am Ende
Alleine zu gehen.
Alleine aber verändert,
Wie man dann so
Die Straße entlangschlendert.
Lächelnd, da froh.
Denn der Tag, er war schön
Und sollte nie vorübergehen.
Wenn er es dann tut
Finden wir den Mut
Ihn nicht zu vermissen,
Sondern abzuspeichern,
Ihn ganz gerissen
Einfach nur zu behalten.
Für Wintertage,
Oder Regenmomente.
Für eine schlechte Lage.
Als ob noch die Flamme brennte
Denn wir halten sie warm
Wie in jenen Stunden
Um dann zu sagen:
Ein gedankenloser Tag.
© Maja Beckmann 2025-03-01