Geheimnisvolle Tierstimmen weckten uns bereits sehr früh an diesem Morgen. Blinzelnd öffneten wir die Augen und nahmen unser gemütliches, super komfortables Safari Zelt im Kilima Camp auf 1.400 Metern Höhe wahr. Am Vortag waren wir mit einer kleinen zweimotorigen Maschine, aus Mombasa kommend, auf einer kleinen Sandpiste in der Massai Mara in Kenia gelandet.
Nun befinden wir uns bereits oberhalb an einem Seitenarm der Mara an dem unser Guide unter einer riesigen Schirmakazie unser heutiges Frühstück in der aufgehenden Sonne vorbereitet. Zurzeit ist es noch empfindlich kühl.
„Coffee or Tea“? Ein Klick, Klack durchs Aufstellen der Stühle ist zu vernehmen. „Breakfast in ten minutes“, ruft unser Guide. Derweil werfen wir einen Blick auf die umliegende wilde Natur. Von hier oben können wir gefahrlos die zahlreichen Krokodile beobachten, welche im seichten Wasser bewegungslos vor sich hin dösend auf ihre Nahrung warten. Inzwischen sitzen wir an einem üppig gedeckten Tisch. Was für eine Stimmung inmitten der Wildnis. Meine Gedanken schweifen kurzzeitig zu dem Film “Jenseits von Afrika”, welcher hier in der Massai Mara gedreht wurde.
Plötzlich entdecke ich auf der anderen Flussseite eine große Affenbande. Affenmütter mit unter ihrem Bauch hängenden Babys. Junge, wild tobende Affenkinder, die auf ihren Eltern und großen Geschwistern reiten. Will der Chef tatsächlich versuchen seine Gruppe auf unsere Flussseite zu bringen? Einige der kleinen Äffchen nähern sich beim Toben beängstigend nah der steilen Kante zum Fluss sowie den darin lauernden Krokodilen, rutschen teilweise die steile Böschung hinunter. Ich spüre große Aufregung und Anspannung in mir. Und versuche, bewaffnet mit meiner Kamera, das Vorgehen zu verfolgen. Dabei hoffe ich sehr, dass es bitte nicht zu einer Überquerung kommt. Ganz sicher möchte ich kein blutiges Gemetzel life mit ansehen müssen. Erleichtert atme ich auf, als ich bemerke, dass der Chef der Affenbande von seinem Vorhaben abrückt.
Nach einer Stunde brechen wir wieder auf. Unser Fahrer, ein Massai, hat seine Augen überall und tastet den Horizont nach Tieren ab. Neben der großen Anzahl von Zebras und Gnus hoffen wir auf die “Big Five ” , zu denen Wasserbüffel, Leoparden, Nashörner, Elefanten sowie Löwen gehören.
In der untergehenden Sonne mit Blick über die weite Steppe, lassen wir noch einmal diesen ereignisreichen Tag Revue passieren, bevor wir begleitet von einem bewaffneten Massai in völliger Dunkelheit zu unserem Luxus Zelt gehen.
© Klaus Baumgart 2021-04-03