Gedanken -über meine Gedanken & Sorgen 1-

Erich Stöger

by Erich Stöger

Story
Krems 2021

Welche Gedanken bewegen mich? Muss ich mir Sorgen machen?

„Früher war alles besser!“, heißt es oft. War es das wirklich? Ich kann und will es nicht beurteilen. Ob wohl ich eine schöne und zufriedene Kindheit hatte. Von den damaligen politischen Geschehnissen bekamen wir Kinder einfach nichts mit. Plagten wir uns zwar in den oberen Schulklassen bereits mit den ersten Taschenrechnern herum, waren wir aber doch noch weit entfernt von „Handy & Computer.“ Man konnte ja nicht ahnen, dass all dies in naher Zukunft Realität sein wird und die jetzige Generation so intensiv damit beschäftigt ist. Was heißt beschäftigt, man muss sagen, dass die IT bereits den täglichen Ablauf in der Arbeitswelt, in der Freizeit und im Familienleben beeinflusst. Der Gedanke nützlich oder gar schädlich drängt sich mir auf. Wahrscheinlich ist diese Frage von vielen Umständen und Betrachtensweisen abhängig. Egal, denke ich mir. Kann ich sowieso nicht beeinflussen.

Sputnik der Russen, Mondlandung der Amerikaner – Höhepunkte der Technik damals. Für den „Normalbürger“ dieser Zeit wahrscheinlich schwer erklärbar. Aber dies und anderes geschah und läutete einen neuen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit ein. Für mich, ich war damals noch sehr jung, gab es drei Sachen, die ich einfach nicht verstehen konnte, obwohl es sie gab! Zuerst: Warum kann ein großes Schiff schwimmen, wo es doch aus Eisen gebaut ist? Weiters: Warum kann ein Flugzeug fliegen, obwohl so groß und schwer und mit vielen Menschen darin? Und: Warum kann eine Rakete zum Mond fliegen, wo doch die Erde und ihre Trabanten sich in ständiger Bewegung befinden? Ehrlich, ich kann es mir auch heute in fortgeschrittenem Alter nicht so richtig erklären! Die Freizeit, vor allem die Ferien, verbrachten wir von frühmorgens bis früh abends in der Natur. Wälder und Wiesen kannten wir wie den sprichwörtlichen Inhalt unserer Westentasche. Wobei wir im Sommer zumeist weder eine Weste noch eine richtige Hose anhatten. Das wichtigste und meist einzige Kleidungsstück war eine schwarze „Glatthose“ mit Gummizug, die in der Schule auch als Turnhose Verwendung fand. Und Schuhe brauchten wir eigentlich erst wieder zu Schulbeginn. Nicht zu vergessen, wir hatten natürlich auch unsere „Jugendbanden!“ Aber nicht zu vergleichen mit heutigen Banden. Ja, selbstverständlich, gerauft haben wir auch, man hatte ja schließlich seinen Stolz. Aber es war eher nach dem Prinzip „Krieg der Knöpfe“ (Louis Pergaud), denn diese fehlten doch manchmal an der Kleidung (wenn wir welche trugen), was unweigerlich zu Differenzen mit den Müttern führte. Aber ansonst war die Bandenbildung harmlos. Irgendwann hat man sich wieder vertragen und es ergaben sich wieder neue „Zusammenschlüsse.“

Aber auf meine Kindheit bezogen, kann ich behaupten, dass der Stress (das Wort kannte man damals nicht) zum Beispiel in der Schule anders gelagert war als heute. Hatten wir was angestellt, wurde das zumeist vom Lehrer, oder Schuldirektor, eventuell auch vom Pfarrer und den Vätern am Stammtisch des Dorfwirtshauses „geregelt.“ Damit war das „Vergehen“ Vergangenheit. Natürlich gab es zu Hause die elterlichen „Konsequenzen“, aber es war geregelt und vorbei.

© Erich Stöger 2022-05-28

Genres
Novels & Stories, Spirituality
Moods
Herausfordernd, Emotional, Hoffnungsvoll, Traurig, Angespannt
Hashtags