Gran Canaria

Yasmin Lohberg

by Yasmin Lohberg

Story
Gran Canaria 2023

Eine Insel die ich nicht am Reiseschirm hatte. Doch vor ein paar Wochen erzählte Papas Reinigungskraft: „Ich habe eine Finca von meinem Vater geerbt in Gran Canaria. Ihr könnt die Schlüssel haben, es ist alles da, was man braucht, ich war erst drüben!“ Sie zeigte uns Fotos, sogar einen Pool gibt es. Die Finca sah einladend aus, auch die Gegend. Keine Gegend, die man sofort im Kopf hat, wenn man an Gran Canaria denkt. Die Finca ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich googelte den “Ort Mogán” und die genaue Adresse, die ich schon in der Tasche hatte. Flug nachgesehen und mich mit meinem besten Freund zusammen getan um zu planen. Gesundheitlich geht es mir gut, bin gut eingestellt mit meiner Antikörpertherapie und muss nur mehr einmal im Monat zum Onkologen. Auch habe ich noch ein paar Wochen Zeit, bis ich wieder in der Arbeitswelt losstarte. Worauf warten?

Ich erstellte eine Reiseroute, da ich mir die ganze Insel ansehen wollte und wir einen Mietwagen buchten. Als Erstes ging es nach “Maspalomas”, zu den 6 km langen “Dünen”, muss man gesehen haben, wenn man in Gran Canaria ist. Man glaubt wirklich für einen Moment, man steht in der Wüste. Das war’s auch schon, denn rundherum nur Hotelburgen, die Strände belegt mit Liegen und Sonnenschirme. Daneben, “Playa del Inglés”, dasselbe Schauspiel: kilometerlange Strandpromenaden mit deutschen und englischen Touristen. Die Lokale und Shops überteuert. Es ist laut, jeder Lokal-besitzer wirbt lästig für seine Speisen. Schnell weg, aber in den Nachbarorten ragen weiter die Hotels aus den Steinwänden. Künstlich angelegte Strände in Buchten, Shoppingmalls und nur Mietwägen auf den Straßen zu sehen. „Ja Hallo? Gibt’s denn keine Einheimischen?“ Ich war entsetzt, richtig sprachlos. Die Einheimischem sind weggezogen. Ich muss sie suchen, dort muss ich hin!

Richtung Norden wurde es Grüner, somit auch viel schöner. Ich wurde nicht enttäuscht, mein Herz ging auf als ich die Dörfer mit ihren Einheimischen sah. Die einheimische Küche ein Traum, man kann sich um wenig Geld satt essen. Ich liebe es, das ist Urlaub! Hier erlebt man ein komplett anderes Gran Canaria. Wir fuhren die gesamte Küste entlang, die Berge hinauf, ein tolles Naturschauspiel, sehr Kurvenreich. In der “Hauptstadt Las Palmas” ist die “Altstadt Vegueta” sehr sehenswert. Viele bunte, typische Häuser mit geschnitzten Holzbalkonen im Kolonialstil zieren die Stadt. Tapas Angebote an jeder Ecke und die Markthalle ist für mich sowieso immer ein Muss. Am Hausstrand wagte ich mich aufs Surfbrett. Ich bin fit, habe meine Ernährung umgestellt, trainiere brav und ich muss sagen, es ging prima! Gut, die Wellen waren nicht wirklich spektakulär, aber immerhin hab ich mich ein paar Mal ans Ufer tragen lassen können. Waren es am Ende glatt 1.200 km die wir in einer Woche gefahren sind und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht von der Insel. Man muss nur die “Bergdörfer aufsuchen”. Die restlichen Tage verbrachten wir in der Finca am Pool aber auch im Ort, wo ich einen menschenleeren Aussteigerstrand entdeckte. Kaum eingelebt, ging es auch schon wieder zurück.

“Muchos saludos” ♥


© Yasmin Lohberg 2023-05-07

Genres
Travel
Moods
Abenteuerlich, Informativ, Inspirierend, Reflektierend, Entspannend
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