by Horst Sammet
Schauen am Sonntag zur Frühstücksbegleitung im ORF die Wetterbilder und wollen schon abschalten, als in der Matinee “Gugelhupf-Geschichten” angekündigt werden. Das interessiert uns doch sehr und so lassen wir uns von tollen Rezepten aus verschiedenen Bundesländern inspirieren, welche mit schönen Geschichten präsentiert werden.
Der Kaiserguglhupf hat mir sehr gut gefallen und auch der altösterreichische Patzerlgugelhupf mit einer Mohn- und einer Nussfüllung in kleinen Teigtascherln ist eine gute Idee zum Nachmachen. Auch den Kugelhopf aus dem Elsass werde ich sicher mal ausprobieren und wie heißt es so schön: Der Gugelhupf ist ein Sonntagskuchen bzw. wird auch als König der Kuchen bezeichnet.
Ich habe viele Koch- und Backbücher und sogleich angefangen, nach passenden Rezepten zu suchen. Im Österreichbuch finde ich den Kaisergugelhupf und im Elsassbuch den Kugelhopf. Dies ist eine Garantie für viele neue Geschichten.
So habe ich mich gleich in die Küche begeben und mit einem Gewürzgugelhupf begonnen (den letzten gab es im August, wie die Zeit vergeht. Das Rezept hierfür steht in meiner Story “Neunerlei Gewürz”). Diesmal habe ich das Ei getrennt und den steifen Eischnee vorsichtig unter die Masse gerührt. Auch eine Mandelaroma- Zitronen-Glasur durfte nicht fehlen. Solche Feinheiten habe ich in der Sendung gelernt.
Den Bericht wollte ich mir nochmals anschauen. Wie gut, dass es eine Mediathek gibt und da musste ich feststellen, dass ich den Speckgugelhupf glatt übersehen habe. Dazu bräuchten wir aber”Mit-Esser”, da dieser unheimlich üppig ist.
Ich hätte nie gedacht, dass das Thema “Gugelhupf” so viel hergibt und die verschiedenen Zubereitungsarten sind schon eine feine Sache. Auch über die Backformen könnte man regelrecht ein Buch schreiben. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf das backen dieser Köstlichkeiten. Da fällt mir ein: In meinem Bäcker-Lehrbetrieb wurde nie ein Gugelhupf gebacken, sondern nur Rührteige in Kastenform. Im Nachhinein finde ich das noch sehr schade.
Auf meiner “Back-mich-auch-mal-Warteliste” stehen bereits ein Butterkuchen, ein Baumkuchen, ein Hefe-Mohn-Zopf, eine Stachelbeertorte, Stollen und Lebkuchen und jetzt wird die Liste mit den Gugelhüpfern immer länger. Aber alles schön langsam, nach Lust und Laune, Woche für Woche abarbeiten, denn ich bin nicht mehr in der Bäckerei oder auf der Flucht.
Jetzt ist erst einmal Zeit für unsere Kaffeejause mit dem frisch gebackenen Sonntags-Gewürzgugelhupf. Die ersten Scheiben liegen bereits flach auf den Tellern und gleich kommt das erste Stück in den Mund. Mmmmmmmh man(n) schweigt und genießt und meine Liebste ist voll des Lobes – ein perfekter Sonntag!
© Horst Sammet 2022-01-03