Das sagte einmal ein Arbeitskollege zu ihm. Wohl aus eigener Erfahrung fĂŒhlte er sich bemĂŒĂigt, diese Weisheit weiterzugeben. PrĂ€ventiv sozusagen. Um andere davor abzuhalten. Gut zu sein, Gutes zu tun. Damals konnte er damit nicht viel anfangen. Heute denkt er jedoch immer wieder daran. Was meinte er damals? Gut zu sein, Gutes zu tun, ist wohl ein edles und hehres Anliegen. NatĂŒrlich je nachdem wie Gutes definiert wird. Welche Ethik zugrunde liegt.
Gutes zu tun sollte immer selbstlos sein. Keine Erwartungshaltungen daran knĂŒpfen als PrĂ€misse. Dennoch, vielleicht oft unbewusst, erwartet man sich doch etwas. NĂ€mlich etwas zurĂŒckzubekommen. Wenigstens ein âDankeâ. Ein LĂ€cheln. Eine Umarmung.
Heute wird vieles als selbstverstĂ€ndlich wahrgenommen, geradezu manchmal vorausgesetzt. Der Gebende verkommt zum âdas kann man wohl erwarten, ist doch das Mindesteâ.
Er hilft gerne, und nein, er leidet nicht am Helfersyndrom. Dieses kann durchaus pathologische ZĂŒge annehmen.
Er hilft einfach gerne, so es ihm geboten erscheint. Im Helfen eine tiefe ErfĂŒllung zu spĂŒren, das ist das Schöne. Das Menschliche. Das wofĂŒr zu leben es sich lohnt. Vielleicht gar der Sinn unseres Lebens?
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Ein von ihm viel bemĂŒhtes Zitat von Goethe. Sollte dieses einmal wahrlich abgedroschen sein, dann gute Nacht lieber Mensch.
Daran will er aber nicht glauben. Glaubt immer noch an das Gute, das Gute im Menschen, in jedem ⊠oder fast jedem.
Vielleicht sollten wir diese Ode von Goethe einmal lesen. Es geht darin um das moralische Verhalten von uns Menschen. Goethe sah den Menschen zwischen der Natur und dem Göttlichen. Was immer jeder Einzelne von uns unter dem Göttlichen darunter versteht.
âGut sein heiĂt dumm sein.â So weit sollten wir es nicht kommen lassen.
© Walter Tiefenbacher 2023-04-20