Heute morgen fiel mir mal wieder eine neue Text-Idee vor die Füße. Ein deutscher Freund aus Schweden sandte mir ein Foto per eMail, das (wie ich korrekt vermutete) seine beiden Söhne auf einem Go-Kart (falsch vermutet) zeigte. Denn bei dem Gefährt handelte es sich – wie ich später erfuhr – um einen sog. Ruder-Renner. Sagte mir auf den ersten Blick und ehrlich gesagt nichts. Also befragen wir das Internet = hier das Ergebnis = Quelle Wikipedia.
“Ruderrenner ist der Markenname eines Fahrzeugs für Kinder der Margarete Steiff GmbH aus den 1930er bis 1960er Jahren. Ähnliche Spielzeug-Fahrzeuge werden heute unter der Bezeichnung „row cart“ vertrieben. Ein Ruderrenner ist ein vierrädriges Fahrzeug, das für Kinder konzipiert wurde. Es wurde Mitte der 1930er Jahre erstmals auf den Markt gebracht und erzielte vor allem mit dem Modell 2587 seit Mitte der 1950er Jahre in Deutschland eine größere Verbreitung.
Trotz der relativ leichten Holzrahmenkonstruktion ist der klassische Ruderrenner durch seine Metallteile mit über 8 kg Gewicht ein für die im Prospekt avisierten vier- bis zehnjährigen Kinder[1] relativ schweres Spielgerät”
Ein interessantes Zusatz-Detail: bereits der Vater hatte zu seiner Zeit auf demselben Ruder-Renner gesessen wie später seine beiden Söhne auf dem Foto. Ein generationenübergreifendes Spielzeug, sozusagen. Wo gibt es so etwas heute noch?
Nur am Rande: Der vorgenannte Hersteller, die deutsche Firma STEIFF ist parallel weltberühmt für ihre Teddybären. Angehörige der Generation 50Plus unter den Lesern werden sich erinnern … 😉
Aber zurück zum Thema: selbst in deutlich gebrauchtem, aber noch immer funktionstüchtigem Zustand, steht das Gerät aktuell auf EBAY für € 196 zum Verkauf. Gut 60 Jahre nach seiner Herstellung. Klingt irgendwie nach deutscher Wertarbeit. Darf man das noch sagen? 😉
Parallel dachte ich an die Erfahrungen hier bei uns in der Ferienregion Algarve. Vor allem bei Strandutensilien aller Art steht das bunte Plastik an erster Stelle = sei es beim Strandspielzeug (Eimerchen, Schaufel, Förmchen für den Sand-Kuchen) oder beim diversen Strand-Equipment für die Erwachsenen. Wie z. B. Luftmatratzen, Strandstühle und Sonnenschirme. Durchweg Billigprodukte. Wenn’s für die Sommerferien hält, hat es seine Schuldigkeit getan.
Wir haben es in der Vergangenheit auch in unserem Charity-Shop gesehen. Am Ende der Sommerferien häuften sich die Spenden von Plastik-Spielzeug, welches uns die wieder nach Hause fliegenden Urlauber schenkten. Aber = Zum Ende des Sommers ist das saisonabhängige Spielzeug ein Ladenhüter. Und es für’s nächste Jahr einzulagern, lohnt sich nicht. Es braucht zu viel Stauraum bei geringem geltwerten Ertrag.
Ein Thema mit vielfältigen Aspekten. Nicht zuletzt auch die Folgen für unsere Umwelt. Somit ist meine heutige Begegnung mit dem guten, alten Ruder-Renner definitiv und ein weiteres Mal = “Food for Thought” … 😉
© HelgaLombardi 2025-05-22