by Eignerin
Obwohl ich in einem grossen und sehr angesehenen Bauernhof aufgewachsen bin. Obwohl es mir an nichts gefehlt hat. Und obwohl ich mich auch nicht beschweren konnte was die Freizeitmöglichkeiten zu bieten hatten. Und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb, waren auch für mich als junges Mädchen noch einige Wünsche offen und dementsprechend hatte ich auch mehr als genug kreative Ideen. Und viele davon habe ich auch umgesetzt.
so geschehen………………………..
Wie so oft hatte unser Lehrer wieder einmal die glorreiche Idee in unserer längeren Vormittags Pause, vom nahe liegende Kriegerdenkmal das Unkraut zu entfernen. Nicht nur, dass die Pause futsch war, sondern dass wir sportlichen Mädchen, den Jungs unseres kleinen Dorfes nicht zeigen konnten, dass wir bei unserem beliebten Ballspiel “Völkerball”besser sind, ja sogar viel besser.Wir wahren auch ehrgeiziger, und bestimmt haben wir Mädels auch cleverer gespielt !?…………..
Nichts desto Trotz, Jäten ist angesagt, und da nützt keine noch so gute Ausrede. Also machten wir uns alle auf, zum Kriegerdenkmal, das neben unserer wunderschönen Kirche als Mahnmal sehr wichtig ist. Auf einem riesengrossen, mächtigen und hohen Sockel ein Pferd. (Sprung ansetzend ) Welches von allen Seiten für die Dorfbewohner gut sichtbar ist. Jetzt ist der Moment gekommen, in der eine meiner kreativen Ideen und meinem Temperament sehr nahe liegend waren. Ein einziger spontaner Gedanke und ab die Post!
Ohne auf alle guten Ratschläge zu hören, nahm meine Idee Formen an, Ich weiss bis heute nicht wie ich es geschafft habe. Jedenfalls war ich in einer Rekordzeit auf diesem “Hohen Ross”da sass ich stolz und unschlagbar und niemand wirklich niemand konnte mir etwas antun. Ich habe mich so sicher und unantastbar gefühlt………..
Immer mehr Leute haben sich um dieses Denkmal versammelt, vom Lehrer bis zum Pfarrer, von den Nachbarn bis zu den Schülern. (die eigentlich jäten sollten) Spätestens jetzt habe ich gemerkt: Dass ich nie mehr den Boden erreichen werde. Natürlich beim hinauf klettern, mit dem Ziel vor Augen, hat mich der Adrenalin Schub regelrecht hinauf gehisst. Ich habe auf die vielen “armen Menschen” hinunter geschaut. Ich wollte nicht wahr haben, dass ja ich die “Arme” war. Ich wusste nicht wie ich es schaffe, zum Ersten Boden zu gewinnen ? und zum Zweiten hatte ich Angst vor einer saftigen Strafe.
In diesem Moment wollte ich für immer oben bleiben ?!?!?! Schlussendlich haben die “Zuschauer” meine Nöte und meine Ängste auch bemerkt und mit vereinten Kräften, mit Leiter und mit allem was zur Verfügung stand, wurde ich wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht.
Das Kriegerdenkmal hatte wieder eine treue Unkraut–Täterin”
© Eignerin 2020-06-29