Um die 1970er Jahre warteten Bauerntöchter sehnsüchtig auf Besuch von Burschen, die sie auf Bällen kennengelernt hatten. Monikas Schwester Maria wurde öfter vom Bauern zu Hausleiten heimgesucht. Ihre Freude hielt sich aber in Grenzen! Nur ihre Mutter fand Gefallen am Großbauern, der stolze 100 Joch sein Eigen nannte. Maria weinte sich nach jedem Besuch bei Monika aus, weil sie ihn nicht ausstehen konnte!
Es war der Silvestertag 1968 und Maria befürchtete mit dem ungeliebten Verehrer den Jahreswechsel feiern zu müssen! Die Eltern besuchten das Theater in Pötting und die beiden Schwestern schlossen sich an, um nicht zu Hause anzutreffen zu sein. Bereits um elf kam die Familie nach Hause, wo schon der Großbauer vor der Tür wartete! Maria konnte ihn nicht abwimmeln und überredete Monika mitzufahren, um den Silvesterball in der Stadt zu feiern. Zu Weihnachten ließ die Mutter für die Schwestern jeweils dasselbe Kleid schneidern, mit dem die beiden am Ball alle Blicke auf sich zogen, da die kurzen Röcke einen großzügigen Blick auf die schlanken Beine freigaben! An dem Abend lernte Monika die gesamte Prominenz des Bezirkes kennen, da alle Männer ihre Nähe suchten!
Ein fescher Junge namens Walter tanzte die ganze Nacht mit Monika. Auch sie fand Gefallen an ihm. Leider sah sie ihn im neuen Jahr nicht wieder. Monika wollte mit ihren 16 Jahren noch keine Beziehung eingehen, bekam den feschen Walter aber nicht mehr aus dem Kopf! Erst zwei Jahre später traf sie Walter auf einem Ball in Kallham wieder und freute sich, erneut mit ihm zu tanzen. Sein Vater war vor einem Jahr verstorben und es war üblich, sich deswegen länger nicht auf Bällen sehen zu lassen. Er erzählte, seine Schwester hätte einen Großbauern in Monikas Dorf geheiratet, weswegen die gute Herkunft Walters schon mal gesichert war!
Walter wollte Monika nun öfter sehen und stand überraschend mit seinem Freund Tropp vor der Tür. Das war keine gute Idee, denn Tropp besuchte Monika ab jetzt auch alleine und fuhr mit ihr zum Tanzen. Im Auto versuchte Tropp Monika zu küssen und sexuell zu überrumpeln. Monika konnte sich gerade noch erwehren und verzichtete in Zukunft auf Treffen mit Tropp. Walter war anständig und romantisch, was Monika viel besser gefiel! Nur als sie zum ersten Mal auf Walters Hof kam, wunderte sie sich über die strenge, ernste Mutter Franziska. Monika hätte sich ein freundlicheres Auftreten der Schwiegermutter in spe erwartet. Vielleicht war Franziskas Trauer über ihren verstorbenen Alois immer noch zu groß!
Monikas Herz gehörte Walter bereitsund sie sah über die schlechte Stimmung am Doppler Hof hinweg. Am Hochzeitstag sang Cousine Greti das Ave Maria, weigerte sich aber anschließend dem Brautpaar zu gratulieren, da sie nicht zum Essen geladen war! Der Bürgermeister von Pötting gratulierte anstatt Walter dessen Cousin! Das Hochzeitsfest fand ein jähes Ende, als Monikas Cousine Pepi mit ihrem Liebhaber einen Autounfall hatte. Sie mussten beide ins Krankenhaus
© Walter Weinberg 2022-08-14