Ist Euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass es oft eine Ähnlichkeit von Hund und Mensch gibt? Schau Dir einfach mal die Menschen und diese Tiere an, die Dir so unterwegs beim Spazierengehen begegnen. Die Ähnlichkeiten sind verblüffend.
Also ich bin blond. Und ich würde mir einen Golden Retriever zulegen. Die Haarfarbe ist schon mal fast identisch. Na ja und die lange Mähne, wenn sie nicht geschoren wird, auch. Dann müsste man noch den Gang vergleichen. Ich habe eine Hundemama mit einem Golden Retriever in meiner Nachbarschaft wohnen. Diese Dame ist schon über 80 und ihr Hund ist auch schon im reiferen Alter. Wenn die beiden durch die Gegend ziehen ist einfach ein Vergnügen da hinzuschauen. Da sie beide an Arthrose leiden, laufen sie auch entsprechend langsam und behäbig.
Also mein Hund müsste etwas jünger sein, da ich noch – so kann ich von mir sagen – spritzig durch die Gegend flitze, obwohl ich auch schon 69 Jahre alt bin.
Es macht mir immer wieder SpaĂź die Vergleiche zwischen Hund und Mensch zu ziehen. Da kann man so viele Gemeinsamkeiten feststellen. Das ist einfach unglaublich.
Ich kann bequem auf meiner Terrasse sitzen und meine Gedanken dem Geschehen widmen. Der Gang ist wirklich oftmals ähnlich. Beide trotten so vor sich hin oder laufen schnellen Schrittes des Weges entlang. Frauchen braucht auch keine Stöckchen mehr zu werfen, wenn beide schon etwas betagt sind. Da haben Herrchen und Hund oder Frauchen und Hund lieber ihre Ruhe.
Jeden Abend punkt 20 Uhr kommt ein gemischtes Gespann vor meiner Terrasse vorbei. Diese Gruppe besteht aus zwei Frauen, einem Mann und drei Hunden. Oftmals machen sie bei mir Rast, um ein kleines Pläuschchen zu machen, bevor sie wieder weiterziehen. Was mir sehr schwerfällt, sind mir die Namen der Hunderassen zu merken. Ich bin ja auch keine Hundebesitzerin, die sich tagtäglich mit ihnen befasst. Ist für mich auch nicht so wichtig. Schön ist, wenn sie einfach nur vorbeiziehen. Da kommt Leben in die Landschaft. Wenn ich mal nicht auf der Terrasse stehe, das soll auch vorkommen, dann kläffen sie so lange, bis ich rauskomme. Das ist so goldig.
Als Kind und als junge Frau hatte ich zwei negative Erlebnisse mit Hunden. Ich bekam Angst und bin sie ganz schwer wieder losgeworden. Das eine Mal war ich mit meiner Mutter spazieren und da kam ein kleiner frecher junger Hund auf mich zu gerannt und wollte mich anspringen. Ob er spielen oder mich ärgern wollte, sei dahingestellt. Meine Mama hat ihn mit ihrer Handtasche von mir weggeschoben. Das andere Mal war ich mit meiner Tochter unterwegs. Wir tollten auf einer Wiese. Da kam ein Schäferhund dermaßen schnell auf uns zu, dass wir beide echt Angst bekamen. Als er zuschnappen wollte, kam zum Glück sein Besitzer und pfiff ihn zurück.
Vielen Hunden trete ich mit Respekt gegenĂĽber oder gehe auf die andere StraĂźenseite, wenn sie mir ungeheuerlich vorkommen. Bevor ich einen fremden Hund anfasse, frage ich erst den Besitzer, ob der Hund fĂĽr Streicheleinheiten ist.
© Daniela Reinelt 2020-08-26