Hurricane Dorian

Sabrina Liska

by Sabrina Liska

Story

Good morning everybody! Es ist 8:00 Uhr und ich sitze am Pool meines Onkel in Clermont, bei 35 Grad und einem eisgekühlten Glas Orangensaft in der Hand. Herrlich! Disneyworld, Universal Studios, Fort Myers, Cape Coral, Golf von Mexico, Cabbage Key und vieles mehr. In 18 Tagen haben mein Freund und ich sehr viel gesehen in Florida, jedoch noch lange nicht alles. Sogar Walmart hat uns aus den Socken gehaut. Die Cornflakesabteilung war so groß, wie der kleine Tante Emma Laden bei uns im Dorf. Unglaublich!

Doch jeder Urlaub neigt sich mal dem Ende zu – oder auch nicht. Denn ein paar Tage vor unserer Heimreise berichteten die Medien, dass sich ein Hurricane auf den Weg in unsere Richtung macht. Vorerst waren wir alle noch relaxed, denn die Amerikaner kennen das. Jährlich gibt es mehrere Hurricanes, oder auch nur sogenannte “tropische Winde”. Nichts besonderes, wie mein Onkel erklärte. Doch dieses Jahr kam es etwas anders. Jeden Tag schauten wir die Nachrichten, um am Laufenden zu bleiben und eines abends sagte mein Onkel, dass Hurricane Dorian ziemlich schnell auf uns zukommt und er bezweifelt, dass dieser so harmlos ist, wie die Hurricanes zuvor.

Tage später berichteten sie auch schon darüber, dass die Flughäfen gesperrt und alle Flüge gestrichen wurden. Wir telefonierten mit den Fluglinien, um herauszufinden, ob uns der Flug ersetzt wird. Da die Reiseversicherung aufgrund von ‘höherer Gewalt’ ausstieg, wurde uns nur der Flug von Orlando nach Kopenhagen ersetzt, was bedeutete, dass wir selbst noch einen Anschlussflug zurück nach Wien buchen mussten. Toll, denn ich hab fast mein ganzes Geld in Klamotten und Souvenirs investiert.

Von Tag zu Tag wurde ich nervöser, da die Medien von 300 km/h Geschwindigkeit berichteten. Dorian befand sich einige Tage auf den Bahamas und verletzte Menschen, die eine Evakuierung zuvor ablehnten. Die Nachbarn meines Onkels nagelten die Fenster mit Holzbrettern zu und im Walmart ergatterten wir lediglich noch 2 Liter Milch, aber kein Wasser. Somit haben wir das gefilterte Wasser Zuhause eingefroren, um vorbereitet zu sein. Wir aßen nicht mehr wie Könige, nein, wir sparten das Essen, denn wir wussten nicht, wie lange wir im Haus festsitzen werden, wenn Dorian uns erreicht hat.

Als Dorian nach den Bahamas übers Meer zog, nahm er an Geschwindigkeit zu und meine Familie heulte mir täglich ins Handy. Nichts desto Trotz haben wir das beste draus gemacht und hatten sogar Spaß dabei die Liegestühle usw. im Pool zu versenken. Zum Glück wurde Dorian an Land etwas abgebremst und erreichte uns 48 Stunden später in Clermont. Er zog mit ungefähr 80 km/h über uns hinweg, was somit ‘nur’ wie ein wilder Sturm und zum Glück nicht lebensbedrohlich für uns war. Deshalb durften wir einige Tage später wieder zurück nach Österreich fliegen. Was für ein Urlaub!

Aus dieser Erfahrung lernte ich erneut, dass nichts selbstverständlich ist. Vor allem nicht, gesund zu sein und sich in den Armen seiner Familie geborgen zu fühlen.

© Sabrina Liska 2020-09-24

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