Ich hänge an dir

Ich trage dich schon mein ganzes Leben.

Tag für Tag und Nacht für Nacht bist du bei mir.

Du hängst an mir, ich hänge fest an dir.

Ich bin nicht immer stolz auf dich, weil du zu viel erzählst und mich bloßstellst.

Vor Menschen die mich nicht kennen,

Freunde, die von nichts wissen

Feinde, die von nichts wissen sollen

Und vor mir, wenn ich dich anseh.

Zeigst jeden Makel und jede Furche in mir auf,

Flecken meiner Vergangenheit, von denen ich Tag für Tag, Nacht für Nacht, Davon lauf.

Manchmal hasse ich dich, weil ich so sehr an dir hänge,

mich nicht von dir trenne,

weil ich es nicht kann und nicht will.

Ich hasse dich aber will dich bei mir haben.

Weil du für mich erzählst, doch nicht bis ganz zum Schluss.

Du fängst an zu erzählen, hältst inne und ich hole Luft.

Meine Vergangenheit auf deiner Oberfläche,

Meine Erinnerungen in deinen Fasern,

Erfüllt von Stolz und Wut lässt du mich zurück.

Dabei hast du das nicht verdient,

Bist du doch auch nur ein Teil von mir und nicht ich ein Teil von dir.

Seh ich dich im Spiegel, dann bewundere ich dich,

Dann bewundere ich mich.

Für das, was du bist.

Meine Haut, mit meinen Makeln, meinen Furchen, meinen Bildern.

Wie sie erzählen über mich, erschaffen Urteil, Vermutung und Interesse über mich,

ziehen die Blicke von meinen Armen bis zu meinen Beinen.

Über meine Brust hin zu meinem Kinn.

Du verlockst zum Denken, mal korrekt und mal verkehrt

Aber solange es dich gibt, hast du und deine Geschichten einen Wert.