ich würd dich gern im stillen lieben. nicht weil ich angst hab dass uns jemand hören könnte – ich will dich nicht verstecken. hab nur angst dass sie uns unsre stimme nähmen wenn sie herausfänden dass wir eigentlich gar nicht passen. obwohl ein kleines verdammtes herz es uns vormachen will & es lügt so gut sagt es mir doch ich lieb dich immer noch obwohl das gar nicht sein kann. denn unsre gegensätze brüllen uns an während unsre liebe flüstert und oft schon ganz verstummte weil sie allein nicht reicht. aber verrat das mal meinem dummen herzen das auf 160 bpm schlägt wenn du sagst du kannst noch immer keine andere lieben – so wie mich damals.
ich würd dich gern im stillen lieben. nicht diese dröhnende leere in der du das blut in den ohren zu rauschen beginnt. ich mein diese stille um 04:13 uhr genau dann wenn der tag erwacht. die vögel einen wecken wollen. der himmel rosaroter marmor. zuckerwattenliebe & achterbahnfahrt im bauch. dabei hab ich ein kettenkarussel im kopf das dreht sich seit 6 jahren – im kreis.
was wäre, wenn unsre beziehung ein bunter jahrmarkt wär & nur wir zwei darauf, frage ich. du bist müde, sagst du & eigentlich bin ichs doch auch. aber der weg nach hause ist noch ein stück.
verkehrte welt die mich wecken will wenn ich müde bin & in der ich dich nicht lieben darf obwohl ich will & ich weiß dass ichs könnte aber es nicht geht – sagen die anderen sag ich zu dir & eigentlich hab ichs mir leise zugeflüstert als ich allein war im stillen. als ich gemerkt hab ich lieb dich mehr als diese stadt als diesen sommer als mich – vor allem mehr als mich.
ich würd dich gern im stillen lieben. nicht im schweigen weil wir uns nichts mehr zu sagen haben. sondern im erstaunten verstummen weil ich nicht fassen kann was für ein glück wir beide haben. was für ein glück ich habe dass ich so lieben darf viel eher durfte. denn jetzt lass ichs ja nicht mehr zu – schon seit paar jahren.
ich würd dich gern im stillen lieben. im innern ruhig dafür der sommerregen umso lauter der vor unsren dreckigen schuhspitzen auf pflastersteine fällt. trommelndes tropfengewitter auf den dächern meiner stadt die erst heimat ist seit du darin bist. zwei klatschnasse verlierer im platzregen ungesagter worte & unterdrückter gefühle. eiskalte rinnsale & sturzbäche über stofffaltengebirgen & hauttälern unserer aufgeheizten körper. glücklich glucksendes lachen wenn ich mit ausgestreckten armen die augen schließ. ich sag ich will den regen richtig spüren. dabei saug ich nur blind deine blicke in mich auf die auf meiner haut brennen. hör nicht auf damit. ist ok wenn narben davon bleiben – ich hab doch schon genug von dir.
ich würd dich gern laut lieben. mit dir frei sein. auf- unter- neben- miteinander in der stille der andern. ihre stimmen verstummen kurz worte die ihre waren & meine geworden sind – sie können uns nichts anhaben. hab all die gründe & gedanken die schreien warums nicht geht doch grade auf stand by. dein herz schlägt mit meinem. 160 bpm unsre frequenz. ich würd dich gern laut lieben, aber ich bin stumm.
© alleszwischenuns 2023-08-20