Anders ausgedrückt: Wenn wir uns – als Menschen, als Kinder des Schöpfers – wieder unserer gemeinsamen Quelle bewusst werden würden, ließen wir uns nicht mehr spalten. Auf diese Tatsache hatte eine spirituelle Lehrerin aufmerksam gemacht. Interessant ist, dass eine besondere Art und Weise der Formulierung einen an sich offenkundigen Zusammenhang neu beleuchten kann, was dann den berühmten Aha-Moment auslöst. Denn aktuell ist das Gefühl der Spaltung fast allgegenwärtig präsent und spürbar: Hier die angeblich Guten – dort die angeblich Bösen. Meinungen und Schein-Moral brauchen oft weder Tatsachen noch Beweise.
Besonders ein Politiker polarisiert zur Zeit die Welt der Medien. Und infolgedessen auch die Welt der Follower. Noch vor kurzem war es der böse Herr P. aus R., nun ist es der superböse Herr T. aus A. Die mediale und die reale Welt sind zu einem Irrenhaus konvertiert, so könnte man meinen.
Am Samstag unterhielt ich mich mit einer britischen Kollegin, die mit ihrem US-amerikanischen Ehemann (promovierter Psychologe und Therapeut) lange Jahre in Texas gelebt hat und nun an der Algarve zuhause ist. Wir sind so ziemlich die einzigen weit und breit, die Herrn T. aus A. eine Chance geben. Tenor: Die Zeit ist reif für Veränderung, für eine echte Aufrüttlung. Die alten Strukturen zerfallen vor unser aller Augen, fast wie von Dirigentenhand orchestriert. Selbst Max Mustermann könnte bemerken, dass das aktuell vorherrschende absurde (gesellschaftspolitische) Theater so gut wie nichts mehr beinhaltet, das dauerhaft Verlässlichkeit verspräche. Aber es ist für die meisten von uns so verdammt schwer, das Alte loszulassen, ohne parallel das neue Ufer am Horizont zu erkennen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, oder wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Zitate, die einem ungefragt in den Sinn kommen.
Meine vorgenannte Kollegin erzählte mir, dass in zahlreichen anglophonen Lunch- und Dinner-Zirkeln der Umgebung – seitens der Gastgeber – folgende Losung ausgegeben wird = “No politics, please!” Augenscheinlich die letzte Möglichkeit, den Frieden am Tisch – zumindest an der Oberfläche – noch aufrechtzuerhalten. Denn es steht ggfs. zu befürchten, dass am Ende, ähnlich wie in C-Zeiten oder beim Klima-Thema, familiäre Bindungen oder langjährige Freundschaften auf der Strecke bleiben.
Spaltung hat fast immer etwas mit Emotionen zu tun. Ein starkes Gefühl von Angst zum Beispiel. Welches leider die Angewohnheit hat, den Verstand und die Vernunft zu überlagern. Und auch die Stimme der Intuition kann sich kaum noch Gehör verschaffen. Aber gerade und vor allem SIE ist unsere stärkste Verbindung zu unserem wahren Selbst, zu unserer Seele. Jener Welt von Quelle und Erkenntnis, die alles vereint und die uns miteinander verbindet. Spaltung nutzt am Ende niemanden, auch jenen nicht, die sie bewusst und in egoistischer Absicht befeuern. Um zum Abschluss noch ein weises Zitat des deutschen Dichters Friedrich Schiller zu bemühen: “Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden.” Verwandeln wir den Konjunktiv (der theoretischen Möglichkeit) Schillers in den Indikativ der praktischen Umsetzung! = Nachdenkzeiten … 😉
© HelgaLombardi 2025-04-27