Kapitel 1 – Die Zusammenkunft

Kalter Atem verließ meine Lunge. Ich fühlte mich beinahe schwerelos, doch gleichzeitig so unglaublich schwer, als würde mich etwas weit nach unten in die Tiefe ziehen. Meine Augen waren bleiern und meine Gliedmaßen unbeweglich.

Es war so dunkel. Wo war ich?

Mich umhüllte diese beängstigende Dunkelheit vollständig, die sich wie Angst in mein Herz fraß und ich spürte meinen Herzschlag bis in meine Ohren. Ich kniff meine Augen zusammen, denn sie waren das Einzige, was ich bewegen konnte. Mein Instinkt sagte mir, ich solle fliehen. Das musste ein Traum sein. Ein böser Traum.

Es war so kalt. Wo war ich?

Plötzlich erschien ein Licht vor mir. So hell, dass es schmerzte. Ich versuchte meinen Arm zu heben und danach zu greifen, doch jede Mühe war vergebens. Es sollte näher kommen, also schrie ich, doch bekam keinen Ton heraus. Verzweifelt sah ich das helle Licht an, nicht im Begriff darüber, welche Zeit dabei verstrich. Dann plötzlich kam es näher. Es bewegte sich von links nach rechts, machte kreisende Bewegungen und flog auf und ab, bis es mich erreichte. In meiner Nähe schien es langsamer zu werden, doch es hielt nicht an. Es flog einige Kreise um mich herum und hoch nach oben, um dann wieder weit unter mich zu fallen. Dieses Schauspiel endete damit, dass das Licht, welches ich nun als Kugel vernahm, vor mir zum Erstarren kam. Ich begutachtete es, unwissend, was sich dort vor mir befand. Mein Herz raste und ich spürte, wie meine Augen tränen wollten. Was passierte hier?

Mit einem Knall und einer hellen Explosion zerbarste die Kugel vor mir und die unendliche Dunkelheit, um mich, erhellte sich für einen Augenblick. Streifen eben dieses Lichtes zogen ihre Bahnen durch die Leere, schlugen Wellen um mich, nur um sich schnell wieder von mir abzuwenden und sich weitere Wege zu erschließen. Sie teilten sich und führten sich wieder zusammen. Es war ein Schauspiel der Lichter, welches tief in mir etwas berührte, was sich mir bis zu diesem Augenblick nicht erschlossen hatte.

Ein letztes Mal teilten sich die Lichtstreifen und bildeten 10 hell leuchtende, goldene Kugeln um mich herum. Eine größer als die Andere und als ich sie beobachtete, schien es mir beinahe, als würden sie pulsieren. Oder viel mehr, sie atmeten.

Ein weiterer Knall.

Jede einzelne Kugel verwandelte sich in ein helles, buntes Feuerwerk. Es war wunderschön. Das Licht des Schauspiels verklang und ich erkannte die bunten Kugeln vor mir, wie sie sich drehten und Bahnen schlugen, die ein wunderschönes Muster bildeten. Mein Atem stockte. Es waren Planeten. Die Planeten, die jeder Mensch kannte. Ich sah die Erde, wie sie neben dem Mars ein Tänzchen aufführte. Ich sah den Mond, welcher versuchte mit ihr Schritt zu halten. Ich sah die Sonne, wie sie hell erstrahlte und ich sah den Planeten Neptun, so kalt und blau.