by Gabi Haller
Ein professionell ausgebildeter Führhund kostet genau so viel wie ein neuer PKW, er ist ab 35.000 Euro aufwärts zu haben. In vielen europäischen Ländern werden Führhunde von den Krankenkassen bezahlt, da sie dort auch als Hilfsmittel anerkannt sind! Dies ist in Österreich leider nicht der Fall und trotzdem sind die Führhunde hier um einiges teurer! außerdem müssen in Österreich, Pensionisten sowie Studenten um einen Führhund finanzieren zu können um Spenden bitten☹
In Deutschland werden sogar für den Führhund Futterkosten von 183 Euro monatlich sowie sämtliche Tierarztkosten von der Kasse übernommen. (Außer die jährlichen Impfungen, die müssen vom Futtergeld beglichen werden). Meine persönliche Einstellung, für Futtergeld sowie Tierarztkosten sollte ich als Tierhalter schon selbst aufkommen. Viele Menschen, deren Tier das Einzige ist was sie noch haben müssen auch oft auf etwas verzichten damit sie für ihren Liebling sorgen können). In diesen Zeiten ist halt nichts einfach, doch eine große Hilfe wäre, dass auch in Österreich diese Hunde als Hilfsmittel anerkannt werden. Auch in der Straßenverkehrsordnung ist in Österreich, der blinde Mensch mit einem Führhund, ohne weißen Stock, (wird bei einem Führhund nicht immer benötigt), nicht geschützt.
KENNZEICHNUNG VON SEHBEHINDERTEN UND BLINDEN MENSCHEN IM STRASSENVERKEHR GEMÄSS ÖSTERREICHISCHER STRASSENVERKEHRSORDNUNG § 3 -, VERTRAUENSGRUNDSATZ
Ein möglicherweise mit einer Schutzdecke oder Führgeschirr mit Blindensymbol gekennzeichneter Blindenführhund gilt nicht als Verkehrsschutzzeichen für den Hundeführer!
In jedem Fall muss die sehbehinderte oder blinde Person durch Armbinde oder weißen Stock gekennzeichnet sein, um vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen zu sein.
Ein Führhund ist nicht für jeden Blinden geeignet. Das gemeinsame Training erfordert viel Zeit, das Führen Lernbereitschaft und Konsequenz vom Halter. Der Mensch sollte seinem Führhund soziale Kontakte zu anderen Hunden ermöglichen können. Trägt der Hund kein Führgeschirr, kann er auch mal Unsinn im Kopf haben. Krankheiten sowie Erbrechen und Durchfall können vorkommen, nicht jeder Blinde kommt damit zurecht, somit könnte auch das zur ungeahnten Herausforderung werden.
Das Halten eines Hundes erfordert natürlich auch eine gewisse Fitness und Mobilität als Grundvoraussetzung.
© Gabi Haller 2022-01-18