Kritik an den OLYMPISCHEN SPIELEN

Leo Allmann

by Leo Allmann

Story

Am Wochenende vor den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris schreibe und teile ich diese Story. Olympische Spiele gibt es seit mindestens 2.800 Jahren, freilich mit einer Ruheperiode von eineinhalb Jahrtausenden. Damals war das griechische Olympia die Spielstätte, nach welchem die alle vier Jahre stattfindenden Wettkämpfe auch heute benannt sind. In dem circa 300 Kilometer westlich von Athen gelegenen antiken Kultort wird seit 1936 das “olympische Feuer” entzündet, das daraufhin im Staffellauf bis zu demjenigen Olympiastadion getragen wird, wo man den Großteil der Wettbewerbe ausrichtet. Ausgerechnet Nazi-Deutschland führte diesen Fackellauf ein, der nach dem Zweiten Weltkrieg von anderen Nationen beibehalten wurde, derzeit also von Frankreich.

Eine Wettkampfdisziplin der modernen Olympiaden ist der Marathonlauf, bei dem eine 42.195 Meter lange Strecke zurückgelegt wird. Auf einem etwa so weiten Weg lief sich ein Eilbote einst (490 v. Chr.) nach der Schlacht bei Marathon von dort bis nach Athen zu Tode. Mit letzter Kraft konnte er an der Stadtmauer noch die Nachricht vom Sieg über die Perser kundtun. Ausgerechnet eine damals so traurig endende Mühsal dient heutzutage als Muster für eine Paradeübung olympischer “Leicht”-Athleten!

Hauptsächlich dem Franzosen Pierre de Coubertin ist es geschuldet, dass die “olympische Idee” im Jahre 1896 in Athen wieder auflebte. Er gehörte zu denjenigen Gründungsmitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die sich für Griechenland als auch künftig alleinigen Gastgeber der Spiele aussprachen. Doch wurde er überstimmt. Die Mehrheit folgte dem Argument, dass ein derart völkerverbindendes Sportfest im Lauf der Zeit überall auf dem Globus zu erleben sein sollte.

Je mehr Popularität die Spiele erlangten, umso mehr wurde in sie investiert. Nicht nur an sportlichem Trainingsaufwand im Rahmen der Konkurrenz um Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Auch die Staaten und Städte bemühen sich nach finanziellen Kräften, “die Welt” zu sich einladen zu können. Die neuen Medien tragen ein Übriges zur starken Kommerzialisierung des olympischen Rummels bei. Bei allen irgendwie Beteiligten – vom Finanzmagnaten bis zur billigsten Hilfskraft – hat somit der Leistungsanspruch zugenommen. Die pünktlich fertig zu stellenden Sportstätten, Mannschaftsquartiere etc. sind dabei oft gar nicht für eine weitere Nutzung vorgesehen.

Die Athletinnen und Athleten verschmähen mittlerweile voll und ganz das Motto “Dabei sein ist alles”, das sowieso nie ein olympia-offzieller Leitspruch gewesen ist. Nicht wenige von ihnen gehen in den vierjährigen Zwischenzeiten so schonungslos mit sich um, dass statt eines Kampfs um olympische Spitzenplätze ein Überschreiten der Leistungsgrenzen dabei herauskommt, woraufhin ihre Teilnahme abgesagt werden muss. Über das Doping will ich hier erst gar nicht mehr Worte verlieren.

© Leo Allmann 2024-07-20

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